Zehn der schönsten Münchhausiaden

 (DR)

Die Geschichten des Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen (1720-1797) sind Legion. Hier sind zehn von ihnen:

1. Münchhausen wirft seine Silberaxt so hoch hinauf, dass sie auf dem Mond landet. Um sie zurückzuholen, steigt er ihr mit Hilfe einer Bohnenranke hinterher.

2. Um die feindlichen Stellungen zu inspizieren, reitet Münchhausen auf einer Kanonenkugel. Für den Rückflug verwendet er ein vom Gegner abgefeuertes Geschoss.

3. Sein Pferdeschlitten wird von einem Wolf attackiert. Die Bestie frisst das Pferd von hinten auf und steckt schließlich selbst im Geschirr, so dass Münchhausen mit ihm weiterreiten kann.

4. Ein tollwütiger Hund verbeißt sich in Münchhausens Rock. Bald zeigt das Textil selbst Tollwut-Symptome - und geht auf seinen Besitzer los.

5. Einmal reitet Münchhausen mit seinem Pferd mitten durch eine fahrende Kutsche hindurch.

6. Im kalten Winter bindet er sein Pferd an - nicht wissend, dass es sich um die tief eingeschneite Kirchturmspitze handelt. Nach der Schneeschmelze baumelt das Pferd nun morgens oben am Turm; Zeit für einen gezielten Pistolenschuss. Der Halfterriemen reißt, das Pferd fällt hinab, und Münchhausen kann seine Reise fortsetzen.

7. Sein Pferd wird durch ein hinunterfallendes Gatter in der Mitte zweigeteilt - doch Münchhausen hat es gar nicht gemerkt. An der Tränke läuft das Wasser zur Mitte des Hengstes wieder hinaus, während sich die hintere Hälfte auf der Wiese mit den Stuten vergnügt.

8. Einem Hirsch schießt Münchhausen eine Ladung Kirschkerne vor den Kopf. Bald darauf sprießt in dessen Geweih ein Baum.

9. Als er in einen Morast gerät, muss sich Münchhausen samt seinem Pferd am eigenen Schopf hinausziehen. Das war knapp.

10. Im tiefen Winter sind dem Posthorn des Kutschers die Töne eingefroren. Erst in der Schenke tauen sie wieder auf - und erklingen mit Verspätung. (KNA / 8.5.20)