Das Coronavirus vergrößere das globale Ernährungsproblem durch Handelsbeschränkungen und einen erschwerten Marktzugang für Produzenten. Wenn bestimmte Schwellen überschritten seien, könnten die sozioökonomischen Folgen "katastrophal" wachsen, sagte Augusto Zampini-Davies von der Kurienbehörde für Entwicklungsfragen am Samstag im Vatikan.
Zampini-Davies äußerte sich bei einer Video-Pressekonferenz der vatikanischen Sonderkommission, die sich unter anderem mit den humanitären und sozialen Auswirkungen von Covid-19 befassen soll. Die Leitung der Arbeitsgruppe liegt beim Dikasterium für ganzheitliche Entwicklung.
Dessen Leiter Kardinal Peter Turkson sagte, was als Gesundheitsproblem begonnen habe, betreffe inzwischen drastisch Wirtschaft, Beschäftigung, Lebensstile und Ernährungssicherheit, aber auch die Zusammenarbeit der Staaten, Internetsicherheit und Patente. Dies zeige die Vernetzung aller Aspekte von Entwicklung. Turkson sagte, die vatikanische Covid-19-Kommission werde zunächst ein Jahr arbeiten, gegebenenfalls auch länger.
Schulden erlassen
Der Generalsekretär von Caritas Internationalis, Aloysius John, sagte, mit den Mitteln eines Covid-19-Nothilfe-Fonds helfe der Verband nationaler Caritas-Organisationen mehr als 7,8 Millionen Menschen in 14 Ländern, darunter Ecuador, Indien, Palästina, Bangladesch, Libanon und Burkina Faso.
Zugleich rief er erneut zur Aufhebung von Wirtschaftssanktionen gegen Iran, Libanon, Syrien, Libyen und Venezuela auf. Auch sollten die Schulden der ärmsten Länder oder zumindest die Schuldzinsen für 2020 erlassen werden. Internationale Hilfen müssten weiter an die betreffenden Länder gezahlt werden und dürften nicht für andere Zwecke umgewidmet werden, forderte der Generalsekretär des Caritas-Dachverbands.