Trotz wachsender Kritik plant die Bundesregierung offenbar keine Verbesserungen für Eltern, die wegen eingeschränkten Betriebs in Kitas und Schulen nicht arbeiten gehen können und Lohnersatzleistungen beziehen. "Angesichts der verstärkt öffnenden Schulen und Kindergärten wird es nach heutigem Stand keine Verlängerung der Regelung geben", sagte eine Sprecherin des Bundesarbeitsministeriums auf Anfrage der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Derzeit haben Eltern in der Corona-Krise bis zu einer Grenze von 2.016 Euro im Monat für sechs Wochen Anspruch auf 67 Prozent des entgangenen Nettoeinkommens. Die Regelung gilt seit 30. März. Das bedeutet, dass die ersten Mütter und Väter derzeit wieder aus der Lohnfortzahlung herausfallen. Allerdings hat nach Angaben des Ministeriums jedes Elternteil einen eigenen Anspruch, "sodass insgesamt zwölf Wochen häusliche Betreuung möglich sind".
Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch sowie DGB-Vorstand Anja Piel drängten im Gespräch mit der Zeitung auf Nachbesserung. Kinder, Frauen und vor allem Alleinerziehende würden sonst zu Verlierern der Corona-Krise. (KNA, 15.5.20)