Zeitung: Kirchenlandverkäufe deutlich unter Preis

 (DR)

Die jüdische Siedlerorganisation "Ateret Cohanim" soll für eine umstrittene Kirchenimmobilie in der Jerusalemer Altstadt deutlich weniger bezahlt haben als zunächst angeboten. Wie die Tageszeitung "Haaretz" am Sonntag unter Berufung auf schriftliche Kaufbelege berichtete, hatte «Ateret Cohanim» dem griechisch-orthodoxen Patriarchat zunächst 4,5 Millionen Dollar (Tageskurs: 3,7 Millionen Euro) für den Eintrag als geschützter Mieter eines Hotels am Jaffator geboten. Tatsächlich gezahlt habe die Organisation aber nur ein Neuntel der Summe.

Laut den der Zeitung vorliegenden Dokumenten hatte "Ateret Cohanim" 1996 für das 30 Zimmer umfassende Imperial Hotel durch den 2016 verstorbenen US-amerikanischen jüdischen Investor Irving Moskowitz 4,5 Millionen Dollar geboten. Im Gegenzug sollte die Organisation den Status eines geschützten Mieters der Immobilie erhalten, der einer Pacht auf unbestimmte Zeit entspricht.

Das Jerusalemer Bezirksgericht hatte Ende Juli geurteilt, die Verkaufspreise für das Imperial Hotel, das Petra Hotel sowie einer weiteren Immobilie in der Jerusalemer Altstadt seien gerechtfertigt. Damit wies es eine Klage des griechisch-orthodoxen Patriarchats ab, der Verkauf sei durch Korruption und Bestechung zustandegekommen.

Gegen das Urteil reichte das Patriarchat Berufung vor dem Obersten Gericht ein. Der Handel hatte 2005 zur Absetzung des damaligen Patriarchen Irinaios I. geführt.

KNA (Stand: 05.11.2017)