Eine namentliche Quelle nennt das Blatt nicht. Laut dem Bericht sieht der Berater der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, Pater Szczepan Praskiewicz, "keine formalen Hindernisse" dafür, dass Benedikt XVI. erstmals außerhalb des Vatikans eine Heiligsprechung vollzieht. Der Krakauer Kardinal und frühere Papstsekretär Stanislaw Dziwisz bemüht sich seit 2011 offiziell um die Ausrichtung des Weltjugendtages. Wann und wo das Großereignis 2015 oder 2016 stattfinden wird, soll erst im Juli 2013 beim nächsten Weltjugendtag im brasilianischen Rio de Janeiro bekanntgegeben werden.
In Polen ist der Ruf nach einer raschen Heiligsprechung Johannes Pauls II. groß. Der Warschauer Kardinal Kazimierz Nycz hatte sich allerdings kürzlich öffentlich gegen eine Beschleunigung des Heiligsprechungsverfahrens ausgesprochen.
Neues Wunder gesucht
Johannes Paul II. wurde vor einem Jahr, am 1. Mai 2011, von seinem Nachfolger Benedikt XVI. auf dem Petersplatz seliggesprochen. Es handelte sich um das kürzeste Verfahren der neueren Kirchengeschichte. Der Vatikan prüft gegenwärtig mehrere Berichte über unerklärliche Heilungen, die auf Fürsprache von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) erfolgt sein sollen. Der Postulator des Heiligsprechungsverfahrens, Slawomir Oder, sagte Anfang Mai, in "drei oder vier Fällen" habe man erste medizinische Untersuchungen eingeleitet.
Für eine Heiligsprechung ist die offizielle Anerkennung eines weiteren auf Fürsprache des Verstorbenen gewirkten Wunders erforderlich; es muss nach der Seligsprechung erfolgt sein. Im Rahmen des Seligsprechungsverfahrens war die Heilung einer französischen Ordensfrau von der Parkinson-Krankheit im Juni 2005 als Wunder anerkannt worden.