Das erklärte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp am Donnerstag in Berlin. Der Trierer Bischof habe dazu beigetragen, dass die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) Anfang 2021 ihre Arbeit aufgenommen habe. Auch die Ausarbeitung von Präventionskonzepten trage seine Handschrift.
"Bischof Ackermann hat 2010 eine Aufgabe übernommen, um die sich mutmaßlich niemand in der Bischofskonferenz gerissen hat", sagte Stetter-Karp. Dafür zolle sie ihm "Respekt und Anerkennung".
Ackermann hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass er das Amt des Missbrauchsbeauftragten der Bischofskonferenz zur Herbstvollversammlung in Fulda im September abgeben werde. Zugleich kündigte die Bischofskonferenz an, die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in kirchlichen Zusammenhängen neu aufzustellen.
"Anforderungen immer weiter gestiegen"
Das ZdK habe diese Entscheidung "mit Wertschätzung, aber auch Erleichterung" wahrgenommen, so Stetter-Karp weiter. "Im Verlauf der Jahre sind die Anforderungen immer weiter gestiegen. Die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals hat sich als eine sehr komplexe Aufgabe erwiesen."
Fehler Ackermanns der jüngeren Zeit - wie die Nennung des Klarnamens einer Betroffenen in einer Sitzung vor rund 40 Mitarbeitern des Bistums - machten deutlich, dass ein Neuanfang wichtig sei, betonte die ZdK-Präsidentin. So könne die Kirche unter Beweis stellen, dass sie aus Fehlern gelernt habe.
Ausdrücklich zu begrüßen sei deswegen die Ankündigung der Bischofskonferenz, mit dem Rückzug von Ackermann auch den Aufgabenbereich der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in kirchlichen Zusammenhängen neu aufzustellen, sagte Stetter-Karp.
"Ich verstehe darunter, dass die Konsequenzen aus der MHG-Studie von 2018 noch klarer gezogen werden", erklärt Stetter-Karp. Dass die Bischofskonferenz angekündigt habe, Bischof Ackermann bleibe bis September dieses Jahres im Amt, heiße hoffentlich, dass bis zu diesem Zeitpunkt das neue Konzept strukturell und personell stehe, so Stetter-Karp. "Es wäre nicht auszudenken, wenn die Aufgabe über einen längeren Zeitraum brach läge."