"Es ist ein Sieg der Demokratie. Die Landesregierung kann definitiv ohne die AfD gebildet werden", erklärte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster am Sonntagabend.
Dennoch sollte niemand das Ergebnis der AfD auf die leichte Schulter nehmen, so Schuster. "Mehr als jeder fünfte Wähler hat für die in meinen Augen rechtsextreme Partei gestimmt." Die Landespolitik müsse in den nächsten fünf Jahren alles daran setzen, die AfD-Wähler für die demokratischen Werte zurückzugewinnen und zivilgesellschaftliche Initiativen zu stärken, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren. "Ziel muss es bleiben, die AfD wieder aus den Parlamenten zu verbannen."
Knobloch: "Freue mich sehr"
Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, erklärte: "Ich freue mich sehr, dass es dem demokratischen Lager in Sachsen-Anhalt gelungen ist, den größtmöglichen politischen Unfall in Form eines Wahlsiegers AfD zu verhindern."
Knobloch unterstrich zugleich, dass das Erreichen dieses Minimalziels auf Dauer nicht ausreichend sein könne: "Es kann nicht sein, dass wir uns immer wieder von einer Wahl, bei der der schlimmste Fall gerade noch einmal abgewendet werden konnte, zur nächsten hangeln. Wenn eine "rechtsextreme Partei" zweitstärkste Kraft in einem deutschen Landtag werde, brauche es eine klare Antwort.
Erste Hochrechnungen
Nach der jüngsten Hochrechnung des ZDF hat die CDU mit ihrem Ministerpräsidenten Reiner Haseloff die Wahl mit 35,8 Prozent klar gewonnen. Zweiter ist die Afd mit gut 23,1 Prozent, weniger als ihr Rekordergebnis von 2016 (24,3 Prozent). Es folgen Linke (10,9), SPD (8,0), FDP (6,8) und Grüne (6,0).