Zentralrat der Juden zur Flüchtlingslage

Priorität auf Integration

Der Zentralrat der Juden in Deutschland spricht sich dafür aus, der gesellschaftlichen Integration der Flüchtlinge in Deutschland oberste Priorität einzuräumen. Darin sei man sich mit BAMF-Chef Frank-Jürgen Weise einig.

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland / © Horst Ossinger (dpa)
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland / © Horst Ossinger ( dpa )

Das teilte der Zentralrat am Sonntag in Frankfurt mit, wo der Chef der Bundesagentur für Arbeit und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Weise, Gast der Ratsversammlung war.

Absage an jede Form von Antisemitismus

"Bei vielen Flüchtlingen müssen wir davon ausgehen, dass sie für längere Zeit in Deutschland bleiben. Daher ist es wichtig, ihnen unsere Werte wie Toleranz gegenüber Minderheiten, Religionsfreiheit und Gleichberechtigung von Mann und Frau zu vermitteln", erklärte Zentralrats-Präsident Josef Schuster nach dem Treffen. Zu diesen Werten gehörten auch eine klare Absage an jede Form von Antisemitismus, die Anerkennung des Existenzrechts Israels und die Erinnerung an die Schoah. Eine erfolgreiche Integration sei auch für "den gesellschaftlichen Frieden in unserem Land unabdingbar".

Respekt vor anderen Kulturen

"Der Respekt vor anderen Kulturen ist ein wesentliches Element einer modernen Demokratie", ergänzte Weise: "Wir alle wissen, dass die gesellschaftliche und berufliche Integration der geflüchteten Menschen in unserem Land ein langfristiges Projekt ist. Wir können aber zurecht sagen, dass wir unsere Verantwortung sehr ernst nehmen und in Zusammenarbeit mit allen engagierten Partnern diese Herausforderung bewältigen können."

Die Ratsversammlung ist das oberste Entscheidungsgremium des Zentralrats der Juden und tagt einmal im Jahr. Sie entscheidet über alle Grundsatzfragen der jüdischen Gemeinschaft, wobei die Autonomie der einzelnen Mitgliedsgemeinden höchste Priorität hat. Der Ratsversammlung gehören rund 100 Delegierte aus allen Landesverbänden und aus einzelnen Großgemeinden (Berlin, München, Frankfurt/M. und Köln) an.


Quelle:
KNA