Zentralratspräsident Schuster beklagt akuelle Entwicklung

"Neue Qualität des Rechtsextremismus"

Nach dem Anschlag von Halle spricht der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, von einer "neuen Qualität des Rechtsextremismus in Deutschland". Er beobachte eine Entwicklung, die Rechtsextremismus fördere.

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, sieht die Neuaufstellung am Geiger-Kolleg skeptisch / © Patrick Pleul (dpa)
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, sieht die Neuaufstellung am Geiger-Kolleg skeptisch / © Patrick Pleul ( dpa )

Das sagte Schuster dem Deutschlandfunk. Dies sei keine neue Erkenntnis. "Und wenn wir uns kurz zurückbesinnen an den kaltblütigen Mord am Regierungspräsidenten von Kassel, Herrn Lübcke, dann muss man sagen, so ganz unerwartet ist eine rechtsextremistische Tat wohl nicht gewesen", so Schuster im Interview. 

Die Tat verändere das Gefühl jüdischer Menschen in Deutschland. "Dass sich Sorge breit macht, können wir nicht leugnen." Nun sei das Verhalten der Sicherheitsbehörden wichtig. "Ich denke, es geht ganz entscheidend darum, dass jetzt auch von Behördenseite her sichergestellt wird, dass ein jüdischer Mensch, der in eine Synagoge geht, sicher sein kann, dass er dort auch wieder unbeschadet herauskommt", betonte Schuster. Schuster hatte bereits am Mittwoch schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben und ihr vorgeworfen, die Synagoge in Halle nicht geschützt zu haben. Nur glückliche Umstände hätten am Feiertag Jom Kippur ein Massaker verhindert. Bei dem Angriff hatte der Täter zwei Menschen erschossen. (dpa)

Quelle:
dpa