Der Zentralrat der Juden in Deutschland habe bereits im Frühjahr Gemeindemitglieder zur Impfung aufgefordert, sagte Klein dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Donnerstag). Auch muslimische Verbände und Moscheegemeinden hätten "in ihren Communities schon erfolgreich für Impfungen geworben".
"Als evangelischer Christ wünsche ich mir, dass dies nun auch die Kirchen verstärkt in Deutschland tun, gerade im Hinblick auf das Gebot der Nächstenliebe", sagte Klein. "Die Impfung schützt uns Einzelne, unsere Nächsten und unsere ganze Gesellschaft."
Aktionswoche #HierWirdGeimpft
Die kommende deutschlandweite Aktionswoche #HierWirdGeimpft sei auch eine gute Gelegenheit dafür, antisemitischen Verschwörungsmythen im Zusammenhang mit der Impfkampagne entgegenzutreten, sagte der Beauftragte.
Religionsgemeinschaften und andere zivilgesellschaftliche Akteure sollten auch deshalb ihrer sozialen Verantwortung nachkommen und zum Impfen aufrufen oder eigene Impfaktionen durchführen. "Zeigen wir Judenhass und Demokratiefeindlichkeit die rote Karte und werben weiter für die Impfung, denn sie ist der sicherste Ausweg aus der Pandemie", sagte Klein.
Appell von Bedford-Strohm
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hatte am Mittwoch in einem eindringlichen Appell Erwachsene aufgerufen, sich zum Schutz von Kindern impfen zu lassen. "Kinder können sich nicht impfen lassen. Wir können sie nur schützen, wenn wir Erwachsene, die die Chance dazu haben, es tun", erklärte er in Brüssel.
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) appellierte am Mittwoch erneut an noch nicht gegen das Coronavirus geimpfte Menschen, sich immunisieren zu lassen.