Zu wenig Wasser und Essen für 750.000 Menschen in Westmossul

Nach Großoffensive gegen IS

Nach dem Beginn der Großoffensive der irakischen Armee gegen die Terrormiliz Islamischer Staat in Mossul wird die Lage für eine Dreiviertel Million Einwohner immer dramatischer. Viele Familien müssten Möbel und Kleidung verbrennen.

Teilweise zerstörte Kirche im Irak / © Uygar Onder Simsek (KNA)
Teilweise zerstörte Kirche im Irak / © Uygar Onder Simsek ( KNA )

Flüchtende berichteten, dass Wasser und Nahrungsmittel fehlten, ebenso Medikamente und Brennmaterial, erklärte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Dienstag in Genf.

Die Preise für Lebensmittel seien explosionsartig gestiegen. Viele Familien müssten Möbel und Kleidung verbrennen, um sich aufzuwärmen, sagte UNHCR-Sprecher Matthew Saltmarsh. Das Hilfswerk rechnet mit 250.000 Flüchtenden. "Wir sind sehr besorgt", sagte Saltmarsh. 

Humanitäre Helfer kommen nicht durch

"Es wird dort Straße um Straße gekämpft und es besteht die Gefahr, dass die Einwohner als menschliche Schilde missbraucht werden." Der Westen Mossuls ist dicht besiedelt. Das Hilfswerk baue bereits ein neuntes Auffanglager für Vertriebene und plane ein weiteres im Süden der umkämpften Stadt.

Wegen der Kämpfe können die humanitären Helfer nicht in die Stadt. Das Welternährungsprogramm (WFP) habe genügend Nahrungsmittel für 770 000 Menschen vor Ort und beginne mit der Verteilung, sobald die Sicherheitslage es erlaube, sagte eine Sprecherin.

Terrormiliz Islamischer Staat (IS)

Im Sommer 2014 verkündete der später getötete IS-Propagandachef Abu Mohammed al-Adnani die Errichtung eines "Kalifats" mit IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi an der Spitze. Die Terrorgruppe war zuvor in den Wirren des Irak-Krieges entstanden und aus einem Ableger des Terrornetzwerkes Al-Kaida hervorgegangen. Lange bekämpfte der IS-Vorläufer die US-Truppen im Land.

Ein IS-Soldat bereitet Munition vor, in Syrien 2017.
 / © Mohammad Bash (shutterstock)
Ein IS-Soldat bereitet Munition vor, in Syrien 2017. / © Mohammad Bash ( shutterstock )
Quelle:
dpa