"Sie werden von Grünen immer klare menschenrechtliche Positionen hören, aber nie pauschale Verurteilungen von Gruppen". Das sagte die Berliner Landtagsabgeordnete in einem Interview des "Tagesspiegel" (Montag). Sie äußerte sich mit Blick auf ein "Gebet unter freiem Himmel", das vor rund einer Woche in Berlin stattfand und bei dem muslimische Frauen und Männer getrennt sitzen mussten. Die Muslimin und Frauenrechtlerin Seyran Ates hatte das kritisiert.
Viele Menschen hielten eine solche Trennung von Männern und Frauen für seltsam, so Jarasch, die auch dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) angehört. Die Grünen hielten sich "aus guten Gründen mit öffentlicher Kritik zurück". Zur Religionsfreiheit gehöre auch, dass "Menschen ihre Religion öffentlich leben können, das gilt für Juden, Muslime und andere Religionen".
Spaltung der Gesellschaft
Derzeit versuchten Rechtspopulisten, die Gesellschaft in einen Kampf der Kulturen zu drängen. Zudem gebe es in der Gesellschaft eine Spaltung entlang der Themen Flüchtlinge und Islam. Ihre Partei toleriere keine Nötigung oder Gewalt gegen Frauen. Die Grünen unterschieden aber nicht nach Herkunft von Tätern.
Kritisch äußerte sich Jarasch in diesem Zusammenhang auch zu einem Positionspapier zweier grüner Bundestagsabgeordneter zum Frauenbild von Migranten. Die Grünen-Bundestagsabgeordneten Ekin Deligöz und Manuela Rottmann hatten in einem im April vorgelegten Diskussionspapier eine "ehrliche Debatte" über Migranten mit einem "reaktionären Frauenbild" angemahnt. Jarasch bemängelte, die Autorinnen hätten sich von einem gesellschaftlichen Diskurs treiben lassen.