"Wir müssen dafür sorgen, dass Menschen gar nicht erst in die Fänge von Extremisten geraten", sagte sie am Freitag in Berlin. Dazu seien zivilgesellschaftliches Engagement mit Aufklärungs- und Bildungsarbeit nötig. "Unsere Demokratie lebt von Bürgerinnen und Bürgern, die sich jeden Tag für sie einsetzen."
Dieses Engagement brauche eine stabile finanzielle Unterstützung, sagte Lambrecht weiter. Ein Gesetz zur Förderung der wehrhaften Demokratie müsse gleich zu Beginn der neuen Legislaturperiode beschlossen werden. "Den Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu stärken - das ist unsere stärkste Waffe im Kampf gegen Hass, Hetze und extremistische Gewalt." Lambrecht mahnte dazu, alles zu tun, um jüdisches Leben in Deutschland zu schützen. Der Hass auf Jüdinnen und Juden sei eine Schande für das Land.
Anschlag jährt sich am 9. Oktober zum zweiten Mal
Am 9. Oktober 2019 hatte ein Attentäter am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur einen Anschlag auf die Synagoge und einen Döner-Imbiss in Halle verübt, dabei zwei Menschen getötet und seine Taten live im Internet gestreamt. Er wurde zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.
Der Bundesopferbeauftragte Edgar Franke sagte, der Anschlag erschüttere auch noch zwei Jahre nach der Tat. "Wir als Gesellschaft müssen uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass die gefährliche Spirale aus Hass, Verschwörungsmythen und Gewalt gestoppt wird."
Gedenkzeremonie geplant
Franke versprach, die Gesellschaft werde auch noch viele Jahre nach dem Anschlag weiter für die Hinterbliebenen, Verletzten und Augenzeugen da sein.
Die Stadt Halle und das Land Sachsen-Anhalt wollen am Samstag mit einer Gedenkzeremonie der Opfer der antisemitischen und rassistisch motivierten Tat gedenken.