Die Amazon-Aktie erreichte in dieser Woche einen neuen Rekordwert an der Börse. Amazon ist eines der wertvollsten Unternehmen der Welt. Im vergangenen Jahr lag der Gewinn des Multis bei fast 12 Milliarden. Weltweit schätzen Kunden den Service des Weltmeisters in Sachen Logistik und Steuervermeidung. Ein Klick – und mein Lieblingsfilm startet. Zwei, drei Klicks – und das Produkt meiner Wahl liegt schon wenig später vor meiner Haustür.
Amazonas – die Kahlschläge im größten Regenwald der Erde erreichen in dieser Woche auch neue Rekordzahlen. Ist das Amazonasgebiet nicht die wertvollste grüne Lunge unserer Welt? Im vergangenen Jahr hatten Großbrände im Amazonas-Regenwald und ein Kahlschlag-Hoch für weltweite Kritik gesorgt. Doch in diesem Jahr wird noch mehr gerodet. Die skrupellose Holzmafia und geschäftstüchtige Landspekulanten nutzen ausgerechnet die Coronakrise, um abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit ihre illegalen Geschäfte auszubauen.
Wo aber ist der Zusammenhang zwischen Amazon und dem Amazonas? Papst Franziskus hat ihn uns deutlich vor Augen geführt: In seiner Umwelt-Enzyklika, die er heute vor fünf Jahren unterzeichnet hat. Im weltweit beachteten Lehrschreiben zeigt uns der Papst, wie unser Konsumverhalten und die Zerstörung unserer Umwelt zusammenhängen. Unser unbändiger Konsum, unser Hunger nach immer mehr zerstört immer mehr wertvolle Ressourcen und Lebensräume. Oft für immer. Als der Papst in großer Sorge appellierte: „Diese Wirtschaft tötet!“, oder die Wissenschaftler uns eindringlich vor dem Klimawandel warnten, wollten viele von uns das nicht wahrhaben. Jetzt, da die Folgen des Klimawandels aber auch bei uns nicht mehr zu übersehen sind, kapieren auch wir immer mehr, dass wir uns dringend ändern müssen. Vielleicht öffnet uns auch die Coronazeit neu die Augen, und wir erkennen, was wirklich wichtig ist für unser Leben. Für unser Überleben.
Laudato Si – gelobt sei der Herr für diese Erde, für diese wunderbare Schöpfung. Gelobt seien alle, die ihr Konsumverhalten ändern und diese großartige Schöpfung Gottes so bewahren.
Ihr
Ingo Brüggenjürgen
Chefredakteur DOMRADIO.DE
PS: Ihr „guter Draht nach oben“ hat übrigens mit der Frage „Christi Himmelfahrt oder Vatertag“ keinerlei Probleme! Es gibt in unserem Redaktionsteam viele glückliche Väter, die zuerst im Gottesdienst ihren himmlischen Vater loben und danach auch all die Freuden der irdischen Vaterschaft genießen können…