Die heutigen Wirtschafts- und Konsummuster gingen "zu sehr auf Kosten von Mensch und Umwelt", mahnten die Bischöfe.
Es brauche "einen konsequenten Wandel, der sich sowohl in den politischen und wirtschaftlichen Strukturen als auch in den individuellen Lebensstilen niederschlägt. Dabei sind auch ökonomische und soziale Aspekte zu berücksichtigen".
Besorgt zeigten sich die Bischöfe angesichts von starker Polarisierung, wie sie sich beispielsweise zu Jahresbeginn angesichts der Räumung des nordrhein-westfälischen Weilers Lützerath gezeigt habe.
Bischof Wilmer will Müll sammeln
Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hatte zuvor erklärt: "Die soziale Frage des 21. Jahrhunderts ist die ökologische Frage, weil es um die Lebensgrundlage von uns allen geht." Er nannte ein Beispiel: "Wir erleben seit mehr als einem Jahrzehnt Winter in Deutschland, die viel zu warm sind. Das zeigt exemplarisch, dass der Klimawandel längst bei uns angekommen ist. Es ist absolut dringlich, den Klimaschutz jetzt voranzubringen."
Der Bischof selbst will am Samstag mit Mitgliedern von Fridays For Future Müll sammeln, um die Umweltverschmutzung insbesondere durch Plastikmüll zu reduzieren.
Familienbund der Katholiken begrüßt Klimastreik
Der Familienbund der Katholiken begrüßte den Klimastreik ebenfalls.
"Der entschiedene Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung ist elementarer Bestandteil der katholischen Sozialethik", erklärte dessen Präsident Ulrich Hoffmann. Die Frage der Klimagerechtigkeit umspanne alle Lebensbereiche.
Eine ausgewogene, klima- und sozialgerechte Finanz-, Gesellschafts- und Familienpolitik sei ein wichtiger Schritt aus dem Krisenmodus, so Hoffmann. Für alle Familien sei ein schonender Umgang mit Ressourcen und Klima essenziell.
Unterdessen forderten Fridays for Future und die Gewerkschaft Verdi die Bundesregierung gemeinsam dazu auf, den Platz für Autos zu reduzieren, mehr in Bus und Bahn zu investieren und ein Tempolimit einzuführen. Beschäftigte aus dem Nahverkehr und Klimabewegte müssten "alle zusammen für eine klima- und sozial gerechte Mobilitätswende" eintreten, schreiben Verdi-Chef Frank Werneke und Klima-Aktivistin Luisa Neubauer in einem Gastbeitrag für das "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Freitag). Und weiter: "Klimabewegung und Gewerkschaft lassen sich längst nicht mehr gegeneinander ausspielen."