Simbabwes Bischöfe bekommen Unterstützer im Streit mit Regierung

Zuspruch vom Kirchenrat

In Simbabwe herrscht Streit zwischen Kirche und Regierung. Die Informationsministerin des Landes bezeichnete den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Robert Ndlovu, für seine Regimekritik als "bösartig". Doch dieser erfährt zunehmend Unterstützung.

Simbabwe kämpft gegen das Coronavirus / © Tsvangirayi Mukwazhi/AP (dpa)
Simbabwe kämpft gegen das Coronavirus / © Tsvangirayi Mukwazhi/AP ( dpa )

"Ich bin kein Katholik, habe aber viele katholische Freunde. Keiner von ihnen wirkt, klingt oder verhält sich bösartig", betonte der simbabwische Politaktivist Rejoice Ngwenya.

Unterstützung vom evangelischen Kirchenrat

Unterstützung kam darüber hinaus vom Vorsitzenden des Simbabwischen Kirchenrats, dem evangelischen Pastor Kenneth Mtata. Er teilte mit Blick auf Ndlovu via Facebook mit: "Er ist auch mein Bischof. Wenn er spricht, höre ich zu." Der Ton, in dem die Regierung auf die Kritik der Bischöfe reagiert habe, sei "besorgniserregend".

Am Tag zuvor hatte auch die simbabwische Zeitung "News Day" die Regierungspartei für ihren harten Kurs kritisiert. "Die ZANU-PF brandmarkt jeden, der die Menschenrechtsverletzungen des Regimes aufzeigt, als Terrorist und Verschwörer." Die katholischen Bischöfe hätten "unmissverständlich" die Situation im Land beschrieben und Schuldige benannt.

Hirtenbrief der Bischöfe

Vor dem Wochenende hatte Ndlovu, der Erzbischof der Diözese Harare, gemeinsam mit seinen Bischofskollegen die Regierung von Präsident Emmerson Mnangagwa für zahlreiche Missstände kritisiert. In einem Hirtenbrief hatten sie "Korruption in alarmierenden Ausmaßen" angeprangert. Darüber hinaus müsse Mnangagwas Regierung sich für "einen wirtschaftlichen Zusammenbruch, steigende Armut, Ernährungsunsicherheit und Menschenrechtsverletzungen" verantworten.

Zuletzt gingen die Menschen in Simbabwe wegen einer sich verschärfenden Wirtschaftskrise und einer Inflationsrate von 700 Prozent auf die Straßen. Dabei kam es wiederholt zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften. Mehrere Regimekritiker und Oppositionelle wurden in den vergangenen Wochen verhaftet.

Die Regierung in Simbabwe wirft der katholischen Kirche in dem südafrikanischen Land Panikmache vor. "Es gibt keine politische oder sonstige Krise", zitierte der britische Sender BBC am Sonntag den Sekretär des Informationsministeriums, Nick Mangwana. Mit derartigen Einlassungen suchten die Bischöfe die Nähe zu Gruppen, die Krisen herbeiführen wollten, um ihre eigene Agenda durchzusetzen.


Quelle:
KNA