Erzbischof warnt vor erneuter Diktatur in Uganda

Zustände wie unter Idi Amin

Nach Ansicht des Erzbischofs von Kampala, Cyprian Kizito Lwanga, droht Ugandas Regierung in die Fußstapfen ihrer diktatorischen Vorgänger zu treten. Sie müsse den übligen Methoden der Vorgänger widerstehen.

Zwei Kinder in Uganda / © Logan Venture (shutterstock)

Bereits unter den Gewaltherrschern Idi Amin und Milton Obote hätten die Sicherheitskräfte des ostafrikanischen Landes Menschen entführt, gefoltert und getötet, so der katholische Geistliche laut der Zeitung "The Monitor" (Montag).

An die Regierungspartei NRM appellierte Lwanga, sich zu ihren anfänglichen Idealen zu bekennen und den "üblen" Methoden der Vorgängerregime zu widerstehen. 1985 unterstützte die ehemalige Rebellenbewegung NRM den Putsch gegen den damaligen Diktator Obote.

Versprechen nicht gehalten

Im Jahr darauf ergriff deren Anführer Yoweri Museveni die Macht und regiert seither als Präsident. "Ich erinnere mich, dass der Präsident nach dem Amtsantritt betonte, man wolle sich der Politik und dem Führungsstil der Amin- und Obote-Regime widersetzen", so Lwanga am Wochenende.

Gewalt gegen Oppositionelle

Beobachter werfen Museveni eine zunehmend autoritäre Führung vor. Vor den Wahlen im Januar kam es zu Ausschreitungen und Gewalt gegen Oppositionelle und Journalisten. Mindestens 50 Menschen waren im Vorfeld gestorben. Das Militär setzte Tränengas ein und stellte später den Oppositionspolitiker Bobi Wine unter Hausarrest. Musevenis erneuter Wahlsieg mit 59 Prozent gilt als umstritten.


Uganda, Kampala: Ein Mann wirft bei einem Protest einen Stein (dpa)
Uganda, Kampala: Ein Mann wirft bei einem Protest einen Stein / ( dpa )
Quelle:
KNA