In 186 von 223 Städten und Gemeinden werde der "Zwarte Piet" seinem Namen entsprechend auftreten, berichtete die niederländische Rundfunkanstalt NOS am Montag.
Andere Gemeinden hätten kreative andere Lösungen gefunden. So würden die Gesichter der Helfer des "Sinterklaas" in Heemstede etwa mit den Farben der Gemeinde, Gelb und Rot, geschminkt. In Amsterdam werden die "Pieten" dem Bericht zufolge mit Rußflecken im Gesicht auftreten; in der Stadt Gouda mit dem Muster der "Stroopwafel" (Sirupwaffel).
Bunte Farben gegen Diskriminierung
26 Orte hätten noch nicht entschieden, wie der "Zwarte Piet" bei ihnen aussehen solle. In diesem Jahr kommt der "Sinterklaas" am 12. November in der Stadt Maassluis im Norden des Landes an und zieht dann weiter in andere Städte.
Die Bürgerbeauftragte für Kinder, Margrite Kalverboer, hatte im September dazu aufgerufen, die Tradition des "Zwarten Piet" anzupassen, da sie zu Ausgrenzung und Diskriminierung führe. Der Fernsehsender RTL strich den "Zwarten Piet" daraufhin aus seinem Programm.
Zwarte Piet erinnert an Sklavenausbeutung
Seit dem 15. Jahrhundert feiern die Niederländer das Sinterklaasfest. Der purpurfarbene und goldgekleidete "Sinterklaas" zieht begleitet vom "Zwarten Piet" mit roter Nase und krausem Haar an grauen Wintertagen durch die Straßen und verteilt Süßigkeiten und Pfeffernüsse an die Kinder.
Kritiker der Tradition bemängeln, der Brauch erinnere an die Sklavenausbeutung in den niederländischen Karibik-Kolonien. Die Niederlande sind ein traditionelles Einwanderungsland für Surinamer, Malaien und Marokkaner. Aus Sicht der Verfechter der "Zwarte Piet"-Tradition hat sich dieser als Helfer des heiligen Nikolaus bewährt, um den "guten Kindern" seit jeher Geschenke zu bringen und den bösen mit der Rute zu drohen. 2015 forderte ein UN-Gremium, den "Zwarten Piet" ganz abzuschaffen.