Im diesem Gottesdienst sangen erstmals 34 Sängerinnen des B-Chores (Klassen 4) in einem Gottesdienst im Kölner Dom.
In seiner Predigt sprach Domkapitular Markus Bosbach über die Schriftgelehrten aus dem Evangelium. Jesus warnt vor ihnen, weil sie schlechte Vorbilder sind: Mit ihren langen Gewändern stehen sie bei gesellschaftlichen Anlässen immer in der ersten Reihe. Sie suchen Anerkennung um den Preis, dass andere sie nicht haben, so Domkapitular Markus Bosbach in seiner Predigt. Ihre Haltung: alles geben, nur nicht sich selbst. Damit sind sie nicht allzu weit entfernt von unserer heutigen Gesellschaft.
Lernen könne man hingegen von der armen Witwe, die im Evangelium zwei Münzen in den Opferstock wirft – ihren ganzen Lebensunterhalt. Sie hat keine Kompromisse geschlossen, sondern alles gegeben, was sie hat.
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„… Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein.“ (Mk 12,42)
Impuls zum Sonntagsevangelium (Mk 12,38-44)
von Pfr. Wolfgang Knor
Jesus beobachtet die Besucher im Tempel. Viele werfen eine Münze in den Spendenkasten. Eine arme Witwe gibt zwei kleine Münzen hinein. Eine bescheidene Gabe, doch sie teilt das Wenige, das sie noch hat, mit anderen. Wie viel Freiheit hat ein Mensch, der so handelt und wie viel Vertrauen auf Gott, der niemanden fallen lässt.
In scharfem Kontrast zur Witwe stehen die Schriftgelehrten. Jesus kritisiert sie heftig. Mit ihrem frommen Getue glaubten sie, einen Anspruch auf Anerkennung und Respekt zu haben, bei den Leuten und bei Gott. Sie verschafften sich Vorteile zu Lasten der Kleinen und Schutzlosen. Ihre Spendenbereitschaft war eine genau berechnete Show. Eigentlich brauchten sie Gott nicht mehr.
Doch Gott liebt Menschen, denen er noch etwas schenken kann. Menschen, die so auf ihn vertrauen, dass sie aufhören können zu rechnen. Menschen, bei denen nicht der eigene Lebensstandard zählt, sondern die großherzige Hilfe für andere.
Aus: TeDeum – Das Stundengebet im Alltag, November 2021, www.tedeum-beten.de