Faschistengruß bei Beerdigung von Regionalpolitiker in Neapel

Zwischenfall während Trauerfeier

​Bei der Beerdigung des früheren Präsidenten der Region Kampanien, Antonio Rastrelli, ist es vor der Herz-Jesu-Kirche in Neapel zu einem Zwischenfall gekommen. Menschen haben ihre Hand zum faschistischen Gruß erhoben.

Kreuz auf dem Karlsruher Hauptfriedhof / © Harald Oppitz (KNA)
Kreuz auf dem Karlsruher Hauptfriedhof / © Harald Oppitz ( KNA )

Als der Sarg des am Donnerstag gestorbenen Politikers der früheren Rechts-Parteien MSI und "Alleanza Nazionale" aus der Kirche getragen wurde, erhoben Menschen davor ihre Hand zum faschistischen Gruß. Neapolitanische Medien veröffentlichten ein Video des Vorfalls.

Gesetzlich verboten

Dabei ist eine Stimme zu hören, die rief: "Achtung, Kamerad Antonio Rastrelli", worauf die Gruppe mit erhobenem rechten Arm antwortete "Anwesend!". Dies geschah drei Mal. In der italienischen Öffentlichkeit ist der sogenannte römische Gruß, den vor allem Benito Mussolini pflegte, öfters zu sehen, auch in Fußballstadien. Wie andere faschistische Symbole ist er gesetzlich verboten. Vergehen werden allerdings nicht so streng geahndet wie der Hitlergruß in Deutschland.

Der 1927 geborene Antonio Rastrelli war neben seiner langjährigen Tätigkeit als Präsident der Region Kampanien in der ersten Regierung Silvio Berlusconis Unterstaatssekretär im Wirtschafts- und Finanzministerium. Die Partei MSI (Movimento Sociale Italiano) war von 1946 bis 1995 Italiens neofaschistische Partei. Nach ihrer Auflösung ging daraus die nationalkonservative "Alleanza Nazionale" hervor, die 2009 wiederum in der Mitte-rechts-Sammelpartei "Popolo della Liberta" aufging.


Quelle:
KNA