Ich kann mich erinnern, dass meine Oma und auch noch meine Mutter, wenn sie erstaunt oder erschrocken waren, gerufen haben: "Ach herrje" Erst viel später habe ich entdeckt, dass es die Abkürzung war für "Ach Herr Jesus" - also war die Anrufung des Namens Jesu immer noch tief in gläubigen Menschen verankert. Heute denken wir mit der Kirche an den Heiligsten Namen Jesu.
Es ist der Name, den der Engel verkündet hat, als er Maria die frohe Botschaft gebracht hat und den auch Josef im Traum verheißen worden ist, als er sich eigentlich von Maria trennen wollte. Der Apostel Paulus bringt die große Bedeutung des Namens Jesu in den Zeilen des Philipperbriefes auf den Punkt. Da heißt es: "Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt 'Jesus Christus ist der Herr' – zur Ehre Gottes, des Vaters"
Der Name ist schon von seiner Übersetzung her gewissermaßen Programm. Denn "Jesus" (von Jeschua oder Jehoschua) bedeutet wörtlich übersetzt "Gott rettet". Somit spricht jeder, der den Namen Jesu nennt, immer auch ein kurzes Glaubensbekenntnis. In den Jahrhunderten ab 1500 haben die Franziskaner und die Jesuiten, die Gesellschaft Jesu, die Verehrung des Namens Jesu, und damit des menschgewordenen Gottessohnes besonders gefördert. Seit 2002 ist er wieder im liturgischen römischen Kalender.
In der Ostkirche hat sich das immerwährende Jesusgebet, auch Herzensgebet genannt, erhalten und viele Menschen beten es. Es ist ganz einfach und heißt: "Jesus Christus, erbarme Dich meiner".
Nehmen Sie sich zwischendurch in einer Pause, beim Warten an der roten Ampel, auf die Bahn oder beim Weg zum Einkaufen vor, dieses kleine Gebet zu beten: Jesus Christus, erbarme Dich meiner. Sie bekennen und vertiefen Ihren Glauben an den rettenden Sohn Gottes und an den, der gesagt hat: Ich bin bei euch alle Tage, bis zum Ende der Welt!