Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Adventliche Menschen

Beim Einkehrtag für unsere Schwestern in Drolshagen ging es um adventliche Menschen – früher und heute. Und nach einer kurzen Einführung zum Advent und der darin liegenden Erwartung auf das dreifache Kommen des Menschensohnes: in der Feier des Weihnachtsfestes als Erinnerung an sein Kommen, am Ende unseres eigenen irdischen Lebens und am Ende der Zeiten, haben wir ein bisschen gesucht und überlegt.

Die klassischen Menschen des Advent, haben wir gefunden: Barbara und Luzia die Märtyrerinnen, als die Lichtbringerinnen in Zeiten der Verfolgung, Nikolaus als der Mensch der gelebten Nächstenliebe schlechthin, Adolph Kolping als der, der sich der konkreten Not der Handwerksgesellen angenommen hat, die Gottesmutter Maria mit ihrem entschiedenen JA zu den ungewöhnlichen Anfragen Gottes, Jesaja als der Prophet, der in kriegerischen Zeiten immer wieder dem Volk den Trost Gottes zugesagt hat und Johannes der Täufer, der sehr energisch von sich weg auf den wahren Messias hingewiesen hat.

Und dann hat eine Schwester auf Wolodymyr Selenskyj, den Präsidenten der Ukraine hingewiesen, der mit all seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten versucht, in seinem angegriffenen Volk die Hoffnung auf den Sieg und den Frieden immer wieder zu bestärken. Und unsere, fast hundertjährige Schwester bringt den neuen Paderborner Erzbischof ins Spiel. Auf meine Frage, warum sie das denn denkt, kann sie sehr klar sagen: Ich habe seine kurze Ansprache bei der Verkündung im Paderborner Dom gehört und er hat gesagt, dass er diesen Dienst mit Angst und Hoffnung angenommen hat.

Und so geht es uns Christen doch oft: Die derzeitigen Krisen in aller Welt, die Kriege und Katastrophen, die wieder nicht ernsthaften Beschlüsse der Weltklimakonferenz, die Umbrüche in Kirche und Gesellschaft machen vielen Menschen Angst. Aber wir sind und bleiben Menschen der Hoffnung, weil wir der Ankündigung glauben, dass unser Gott bei uns bleibt in allen Höhen und Tiefen unseres Lebens und weil er diese Welt in seiner guten Hand hält und sie zu einem guten Ende führen wird.

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