Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Alles wird immer schlimmer, oder?!

Es wird alles immer schlimmer! 

Ja, das hört man häufig. Und was prasseln da täglich für schlechte Nachrichten auf uns ein: Hochwasser, Wirtschaftskrise, Krieg, Hass gegen alles und jeden, da könnte man glatt den Glauben an die Menschheit verlieren.

Und garantiert wird es auch in dieser Woche, an deren Anfang wir heute stehen, viele schlechte Meldungen geben. Aber den Glauben an die Menschheit sollten wir nicht verlieren. Denn zum einen gibt uns Gott nie auf. Das ist das Tolle an unserem Glauben, Jesus hat sogar den Tod besiegt. Wie könnte er da den Glauben an die Menschen verlieren? 

Aber zum anderen gibt es da auch die Mut machenden Nachrichten; manchmal klein und versteckt, Dinge, die wir im Alltäglichen erleben. 

Zum Beispiel hat mir ein Vater neulich erzählt, dass der Jugend-Fußball-Trainer seines Sohnes wegen schwerer Depressionen aufhören muss. Jetzt gilt das Umfeld von Männerfußball nicht unbedingt als zartbesaitet. Doch als der Trainer den Eltern sagte, warum er aufhören muss, hat er da nur Verständnis und sogar Applaus erfahren. Keine Macho-Sprüche, kein "Stell dich nicht so an". 

Wo früher ein problematisches Männlichkeitsbild vorherrschte, haben die Menschen heute ein ganz anderes Gespür, wenn jemand offen über seine Erkrankung spricht. Ich finde, so etwas sollte uns Mut machen!

Bemerkenswert finde ich auch, wie selbstverständlich heute Eltern ihre behinderten Kinder überall mit hinnehmen. Früher wurden die oft schamhaft versteckt, wurden auch medizinisch längst nicht immer so gefördert, wie es möglich gewesen wäre. 

Heute gibt es eine Fülle von Hilfsangeboten. Für Kinder mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen wird vieles möglich gemacht, was früher undenkbar erschien. Das löst für die Eltern nicht alle Probleme und schützt auch nicht vor dummen Sprüchen, die es sicher immer noch gibt. Aber auch da sehen wir: die Menschheit entwickelt sich, nicht immer und überall gleich schnell, aber es wird eben auch nicht alles schlimmer.  

Blenden wir also das Schlechte auf der Welt nicht aus, aber schauen wir im Vertrauen auf Gott auch auf das, was sich an Gutem entwickelt und uns Hoffnung gibt.

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