Ein jahrzehntelanges Unrechtsregime in Syrien ist gestürzt. Innerhalb weniger Tage. Der Diktator in Russland nimmt den ehemaligen Diktator Syriens aus humanitären Gründen natürlich gern in sein Land auf. Und die Gefängnisse werden geöffnet und Tausende befreit, die kaum noch Hoffnung auf Leben und Überleben hatten. Bei den Schilderungen der Menschen wird mir übel und Entsetzen greift um sich. Mit Folter und Mord bedroht, hat ein ganzes Land jahrzehntelang in Angst und Schrecken gelebt.
Eine unserer alten Schwestern, die Krieg und Nachkriegszeit in Deutschland erlebt hat, ist entsetzt und fragt, warum wir Menschen einfach nichts aus der Geschichte lernen und immer und immer wieder Diktatoren wählen und unterstützen und Kriege möglich machen. Und wir sind ratlos und wissen es auch nicht.
Bei einem Wortgottesdienst kam dieser Tage ein Song an mein Ohr, den ich nicht kannte. Die Band PUR singt darin von Gott und der Erschaffung des Menschen und der von ihm gegebenen Freiheit. Da heißt es: "Er gab ihnen das Feuer und die Freiheit zu denken, zu glauben und zu verstehen." Um dann zu merken, dass das freie Denken des Menschen auch Chaos und Katastrophen erschaffen haben und Gott es nicht allein schafft, daraus zu erretten. Und dann weiter im Text: "den Weg aus dem Schlamassel, aus dem Chaos zu finden, das kann Er für die Welt nicht allein. Jeder muss ihn für sich suchen, keiner sieht für die Blinden, keiner kann ohne Hoffnung sein."
Ja genau, keiner kann ohne Hoffnung sein, auch nicht die Menschen in den jetzigen Kriegs- und Krisengebieten der Erde und besonders in Syrien. Und der Refrain dieses Liedes ist aktueller denn je: "Bitte lieber Gott, hörst Du sie beten. Bitte lieber Gott, Du kriegst das doch hin. Bitte lieber Gott um Frieden auf Erden, lass sie nicht hängen und schenk diesem Ganzen den göttlichen Sinn."