David Ranan über 'Kirche, Schuld und synodaler Weg'

Was Galileo, die Judenverfolgung und den Missbrauchsskandal verbindet

Die allgemeine Wut über die Vertuschung des sexuellen Missbrauchs hat den Reformforderungen innerhalb der Kirche Auftrieb gegeben. Jetzt scheint alles auf dem Tisch des Synodalen Wegs zu liegen: Anerkennung der Homo-Ehe, priesterlicher Zölibat, Frauen in der Hierarchie – doch ist das Ganze mehr als ein aussichtsloses Unterfangen?

In den letzten 50 Jahren hat die Katholische Kirche drei Versuche unternommen, sich mit ihrer Geschichte auseinanderzusetzen – bei Galilei, der Judenverfolgung und dem tausendfachen sexuellen Missbrauch Schutzbefohlener. Doch all diese Fälle lassen zweifeln: Ist die Kirche überhaupt fähig, Verantwortung für ihre Taten und ihr Versagen zu übernehmen? Die wohl älteste Institution der Welt hat ihre Langlebigkeit nicht durch Zaghaftigkeit erreicht, ist eher unnachgiebig als flexibel gewesen. "Würde die Kirche die Idee Christi vom 'Apparat' trennen, wäre sie in der Lage, die Lehren Christi weiter zu predigen und lebendig zu halten und gleichzeitig die notwendigen Korrekturen an sich vorzunehmen", schreibt David Ranan in seinem Buch "Kirche, Schuld und synodaler Weg". Im DOMRADIO.DE Interview erläutert er anhand der drei genannten Fälle, wieso aber die Erfolgschancen einer Läuterung gering sind.

https://dietz-verlag.de/isbn/9783801206529

 

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