Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Die Dinge, die uns Hoffnung machen

Der Alltag hat uns wieder! Die Osterzeit ist mit Pfingsten endgültig vorbei, diese Pfingstwoche endet heute auch und wir sind wieder im Jahreskreis. Was für kirchlich geprägte Menschen total sinnvoll klingt, dürfte für die meisten eher merkwürdig daherkommen. Ostern, das ist doch schon lange her. Und Pfingsten ist doch das lange Wochenende, an dem alle Kölner nach Holland ans Meer fahren. Und Alltag ist Alltag, der Rest ist Urlaub.

Ja, man könnte jetzt jammern, dass viele Menschen nur noch wenig vom Glauben wissen. Ich frage mich da immer: Woher kommt das? Zumindest in West-Deutschland gab und gibt es flächendeckenden Religionsunterricht in der Schule, es gab starke volkskirchliche Strukturen mit Gruppenstunde, Kommunionunterricht und vieles mehr. Trotzdem scheint über Jahrzehnte das Glaubenswissen dramatisch weniger geworden zu sein und vieles, wie eben das besagte Kirchenjahr, ist überhaupt nicht mehr selbstverständlich.

Ich erlebe es regelmäßig, dass Katholikinnen und Katholiken viel von früher sprechen – früher war das Pfarrfest riesengroß, es gab drei Kapläne und über 100 Kommunionkinder. Wat fott es, es fott – was weg ist, ist weg, sagt der Kölner und die Kölnerin. Und da hilft jammern nun gar nicht. Sondern schauen wir lieber auf das, was möglich ist. Und da ist ein ganz wichtiger Schritt, dass man mit Menschen erst einmal ins Gespräch kommt. Wenn jemand interessiert nach unserem Glauben fragt, dann ist das gar nicht so wenig wie es scheint. Wir können dann erzählen, warum uns der Glaube wichtig ist, wie uns Gott erfüllt, was Christsein für uns bedeutet.

Klar, wenn wir an die vollen Kirchen früherer Zeiten denken, wirkt im Vergleich dazu ein solches Gespräch erstmal etwas dünn. Aber angesichts der Fülle der Möglichkeiten, die sich den Menschen heute bietet, ist so eine ernst gemeinte Frage zum christlichen Glauben gar nicht mal so schlecht. Vielleicht schauen wir in diesen Tagen, in denen wir wieder im kirchlichen Alltag sind, doch ein bisschen genauer auf die Dinge, die uns Hoffnung machen: für unseren Glauben, für unsere Kirche.

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