Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Erzwungene Auszeit

Zum Weihnachtsfest hatten wir hier im Konvent ein wunderbares Geschenk bekommen. Eine uns sehr verbundene Frau hatte uns zu einem Frühstück in ihrem Heimatort eingeladen in einem besonderen Café, das den Namen "Klara von Assisi" trägt und besonders für die Pilgerinnen auf dem Klaraweg gedacht ist. Weihnachten ist ja nun schon eine Weile her und immer wieder haben wir nach einem passenden Termin gesucht, der dann doch wieder verworfen werden musste. Dann hatten wir wieder einen Termin gefunden und wollten ihn gerade wieder absagen, als eine so vorfreudige WhatsApp-Nachricht kam, dass wir einfach nicht mehr absagen konnten. Also sind wir gestern morgen dorthin gefahren und haben zwei wunderbare Stunden zusammen verbracht.

Der Alltag, mit all den eigentlich unaufschiebbaren Terminen und zu erledigenden Sachen war weit weg. Da auch kein Internetempfang war, störte uns nichts und niemand. Wir waren so gut im Gespräch und im Austausch über viele Themen und Gott und die Welt, dass es wie ein Jungbrunnen gewirkt hat. Erst als wir wieder zuhause waren, ploppten die vielen Nachrichten auf und mussten nach und nach abgearbeitet werden. Eine Mitschwester bemerkte dann ganz trocken: "Manchmal müssen wir uns zu Auszeiten für uns selbst zwingen lassen." – Genau.

Viele Menschen sind eher geneigt, immer dem Arbeitsdruck, den Terminen, den zu erledigenden Arbeiten nachzugeben und wagen kaum einmal, die Pause zwischendurch wirklich anzunehmen. Mir ging es so, dass alle Arbeit, die dann zu machen war, mir viel schneller von der Hand ging und alles, was mir an dem frühen Morgen noch kompliziert und schwierig erschienen war, ging leicht und locker. Lassen Sie sich doch heute mal vom schönen Wetter, von einem Kollegen, von einer Situation zu einer Auszeit für sich selbst zwingen und genießen Sie diese dann. Die Füße mal aus der Tretmühle nehmen und den Kopf in den frischen Wind halten, tut Leib und Seele gut und macht jung und frisch.

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