Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Gott schießt keine Eigentore

Es scheint, als würde diese Europameisterschaft das Turnier der Eigentore. Es gibt schon sieben und der Rekord ist 11 Eigentore in einem Turnier. 

Manchmal sind es ganz dusselige Fehler und Missverständnisse zwischen Verteidiger und Torwart, wie bei der türkischen Mannschaft. Und der Ball kullert ins Tor. Oder wie im ersten Spiel, als Antonio Rüdiger als Verteidiger den Ball aus der Gefahrenzone köpfen wollte und leider ins eigene Tor getroffen hat. Wenn dann noch mehrere Tore fallen und nicht das Eigentor das spielentscheidende ist, geht es gerade noch.

 Sie ahnen es schon. Auf meinem heutigen Kärtchen mit Begriffen für selige Fußballfans steht das Wort EIGENTOR. 

Wir kennen das auch aus dem täglichen Umgang und sagen schon mal, wenn jemand etwas besonders ungeschickt vorgebracht hat, er habe da aber ein Eigentor geschossen. Oder wenn jemand sich zu einem Thema immer mehr in Rage redet und immer mehr vom Thema abkommt, sich in Widersprüche verwickelt, das Ganze völlig danebengeht und als Eigentor bezeichnet wird. 

Als Bibelwort steht auf meinem Kärtchen Vers 19 aus dem Psalm 34. Da heißt es: "Der Herr ist denen nahe die verzweifelt sind, und rettet auch jeden, der alle Hoffnung verloren hat.“ Auch jede und jeder von Ihnen kennt Situationen im Leben, die so zum Verzweifeln sind, dass man sich am liebsten in ein Mauseloch verkriechen und nie mehr auftauchen möchte. Von familiären Ungeschicklichkeiten bis hin zu großen Katastrophen, die man selbst ausgelöst hat und verantworten muss. 

Und da steht dieser Psalm unter der Überschrift "Unter Gottes Schutz und Leitung“. In solchen Lebenssituationen kann sich zeigen, ob mein Glaube Sonntagsgottesdienstglaube ist oder ob er mich durch die Höhen und Tiefen meines Lebens begleitet. Dann ist die Situation trotzdem oft bedrohlich und zum Verzweifeln. Und doch kann irgendwann der Gedanke mein Herz und meine Seele trösten, dass in all dem Chaos Gott an meiner Seite ist und ich da nicht allein durchmuss. 

Eigentore bleiben übel, aber es gibt die Hoffnung auf ein neues, besseres Spiel meines Lebens.



 

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