Seit Montag bin ich in der Benediktinerinnenabtei Varensell zu Gast. Und ich habe auf der Internetseite einige Worte und Begriffe entdeckt, die ich gerne mit Ihnen bedenken möchte.
Das erste ist: Gott suchen - das Leben birgt ein Geheimnis, sucht so werdet ihr finden du wirst ankommen
Das Leben birgt ein Geheimnis, lese ich da, und diese Gewissheit ist nicht so ohne. Dieses Geheimnis zu suchen und zu finden bleibt tatsächlich ein Prozess, eine spirituelle Reise, die ein Leben lang dauert und bei dem ich nicht sagen kann: Jetzt habe ich es oder hier ist es. Es gibt einige Hilfen auf diesem Weg: Gebet und Meditation gehören sehr offensichtlich dazu, egal aus welcher Religion heraus ich mich auf die Suche mache. Heilige Texte lesen und reflektieren ist ebenso eine Möglichkeit. Wie soll ich sonst von Gott wissen, wenn ich nicht in den heiligen Schriften lese und über sie allein und mit anderen nachdenke? Für viele Menschen ist das Erleben der Natur als der göttlichen Schöpfung eine gute Möglichkeit, dem Schöpfer allen Lebens auf die Spur zu kommen und seine Fülle zu bestaunen.
Die Gemeinschaft der Glaubenden zu suchen und mit ihr im Dialog zu bleiben ist ebenso eine gute Gelegenheit, im Kreis Gleichgesinnter neue Perspektiven zu finden und die persönliche Suche intensiver zu machen.
Achtsamkeit und innere Einkehr ist ein weiterer, sehr wichtiger Schritt, um auf das eigene Herz und Gewissen zu achten, in Kontakt zu sich selbst zu kommen und zu spüren, dass ich diesen großen Gott auch im Universum meiner unsterblichen Seele finde.
Das Göttliche findet sich auch in Menschen, die mir auf dem Lebensweg begegnen. Da gilt die Zusage aus der Bibel: "Gott erschuf den Menschen als sein Ebenbild."
Und es braucht Geduld und Offenheit. Der Gott meiner Kindheit war der Gott dieser Zeit. Mein und ich denke auch Ihr Gottesbild hat sich im Laufe des Lebens sehr stark gewandelt.
Und manchmal ist es anstrengend zu spüren, dass MEIN Gott anders ist als ich bisher dachte. Es bleibt eine spannende Reise, dieses "Gott suchen".