Marcel Reich-Ranicki: Die Rede vor dem Bundestag

Der Bundestag hat am Freitag zum 67. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. In seiner bewegenden Ansprache erinnerte der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki eindringlich an die Deportation der Bewohner des Warschauer Ghettos in Vernichtungslager. Er spreche als Zeitzeuge, nicht als Historiker, sagte Reich-Ranicki. Als Deutsch-Übersetzer beim "Judenrat" im Ghetto habe er "das Todesurteil diktiert, dass die SS über die Juden von Warschau gefällt hatte".