Ein neuer Montag, eine neue Woche haben angefangen. Und die ziemlich verrückte vorige Woche ist ein bisschen nach hinten gerückt: der Wahlsieg von Trump – nun gut, wenn es die Amerikaner so wollen, der Rauswurf der FDP – nicht zum ersten Mal in den letzten Jahrzehnten, der Druck auf den Kanzler, schneller zu agieren, die Angst in der Ukraine vor dem nächsten Kriegswinter und der nachlassenden Hilfe aus den anderen Ländern und so weiter.
Und wir?
Wir Christen denken heute an einen Mann, der als junger Soldat gemacht hat, was er auf keinen Fall machen durfte. Er hat keinem Befehl gehorcht, sondern seinem Herzen! Wo gibt es denn sowas? Wo kämen wir hin, wenn selbst Befehlen gehorchen nicht mehr funktioniert. Das hätte bei Martin ziemlich ins Auge gehen können. Er hat den einzelnen frierenden Bettler von seinem hohen Ross aus, nicht übersehen, obwohl es viele frierende Bettler in jener Zeit gab, um die sich die Regierung gefälligst hätte kümmern können. Er hat sein Schwert gezückt und den Mantel geteilt, der ihn selbst und das Pferd bedeckt und warmgehalten hat.
Der Haken an der Sache: der Mantel und das Schwert und das Pferd gehörte nicht ihm, sondern dem Kaiser und es war bei Strafe verboten, etwas, was dem Kaiser gehörte, einfach wegzugeben oder sogar zu zerstören. Und die Legende, die sich im Volk bis heute gehalten hat sagt, dass in der Nacht darauf, Christus dem Nichtchristen Martin erschienen ist, bekleidet mit dem halben Mantel und dem Dank für das offene Herz und den geteilten Mantel. Sehr viel später kann Martin den Dienst im Gefolge des Kaisers endlich quittieren und Nachfolger dieses Jesus Christus werden, der frierend und bettelnd an den Straßen der Welt sitzt und auf Hilfe wartet.
Und er wird ein sehr anderer Christ und Bischof, als viele andere vor und nach ihm. Er lebt in einer einfachen Holzhütte am Rand der Stadt und müht sich, durch die Gründung von Kirchen und Klöstern die Christianisierung des Landes zu festigen.
Von Sulpitius Severus stammt die Aussage "Durch Martins Tugenden und sein Glaubensbeispiel ist der Glaube in einem solchen Maß gewachsen, dass es heute keinen Ort gibt, der nicht voll ist von Kirchen und Klöstern."
Die Glaubenskraft eines einzelnen Menschen kann so groß sein, dass sie ganze Länder und Generationen begeistert und zum Glauben bewegt.