"Mein Schuh tut gut" - Ja klar, denken Sie, wenn ich meine Schuhe anziehe und sie mir richtig gut passen und warm und sicher sind, tun sie gut. Aber "Mein Schuh tut gut" ist eine Aktion des Kolpingwerkes, das deutschlandweit zum achten Mal heute beginnt. Es werden getragene, aber noch gute Schuhe gesammelt und sortiert und dann für kleines Geld an Menschen gegeben, die sich kein neues Paar Schuhe leisten können. Nach den sensationellen Sammelergebnissen der Vorjahre liegt die Gesamtzahl der gespendeten Schuhe bei knapp 1,4 Millionen Paar Schuhen. Dadurch konnten über eine Viertelmillion Euro Erlös für die KOLPING INTERNATIONAL Foundation erbracht werden.
Adolph Kolping hätte diese Aktion garantiert sehr gefallen. 1813 in Kerpen geboren, ist er zunächst Schuhmacher geworden. In seinen Wanderjahren als Geselle hat er die unglaubliche soziale Not der Gesellen kennengelernt und hat damals schon begonnen, sich um sie zu kümmern. Einer zweiten Berufung folgend hat er dann noch das Abitur nachgeholt, hat Theologie studiert und ist Priester geworden. In seinen Einsatzstellen als Priester hat er sich dann um die soziale, wirtschaftliche und geistliche Not der jungen Menschen seiner Zeit gekümmert und dann Gesellenvereine gegründet und begleitet, weil er wusste, nur in guten, familienähnlichen Strukturen können junge Menschen Halt und Geborgenheit finden, sich weiterbilden und sich in ihrem Umfeld füreinander einsetzen. Seinem Talent entsprechend hat er eine sehr rege publizistische Tätigkeit begonnen und hat viele Wege genutzt, um auf die Not seiner Zeit aufmerksam zu machen und Vorschläge zu ihrer Behebung zu machen.
Aus diesem unglaublichen Engagement eines Einzelnen, der an der Not seiner Mitmenschen nicht vorbeigegangen ist, ist das große internationale Kolpingwerk entstanden. Auf allen Kontinenten gibt es Kolpingsfamilien, die sich für Menschen und gegen Armut und Unterdrückung einsetzen. "Mein Schuh tut anderen gut" könnte heute eine Idee sein, wie Sie sich Menschen zuwenden können.