Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Noch drei Tage Weihnachten!

Wir haben bei uns immer mal Mitbetende zu den Laudes oder auch zur Vesper. Ein evangelischer Mitchrist fragte dann am Montag, als er sein Stundenbuch am gewohnten Platz fand: Oh, ist noch Weihnachtszeit? Das ist noch das Buch dazu.
Und dann haben wir ein bisschen gealbert, dass bei uns Katholiken noch bis zum Fest der Taufe Jesu am kommenden Sonntag Weihnachtszeit ist. Bis zur Liturgiereform in den 1960er Jahren war sogar erst der 2. Februar der Schlusstag der Weihnachtszeit.
Ein bisschen spüren wir immer, dass die Zeit vor Weihnachten immer mehr nach vorn ausgedehnt wird und die Leute gern schon im Herbst die typischen Süßigkeiten kaufen und schon Anfang Dezember den Weihnachtsbaum aufstellen. "Damit man was davon hat". Aber die Zeit nach Weihnachten wird relativ schnell beendet, der Baum entsorgt und die Deko in den Keller geräumt. Ich glaube schon, dass dieses Umgehen mit der Weihnachtszeit im tiefsten Grund damit zusammenhängt, dass es so schwer ist, zu denken, dass dieser Gott wirklich als Neugeborenes in die Welt gekommen ist um uns wieder in Beziehung zu Gott zu bringen. Da wird plötzlich sehr real, was Schüler manchmal fragen: "Glauben Sie das wirklich?“ 

Wenn ich es wirklich glaube, dann habe ich Freude daran, dieses Fest zu feiern und auszukosten. Wenn mir aber der Inhalt dieses Festes so fern ist und als Fest der Liebe, der Familie und des Schenkens bleibt, dann sind ein paar Tage Weihnachten auch genug und es fehlt nichts weiter. 

Wie ist es mit Ihnen: Glauben Sie das wirklich mit diesem Gott als Kind in der Krippe? Und wenn Ja, hat es Konsequenzen?
Von Howard Thurman stammt folgender Text: "Wenn der Gesang der Engel verstummt ist, wenn der Stern am Himmel untergegangen, wenn die Könige und Fürsten heimgekehrt, die Hirten mit ihren Herden fortgezogen sind, dann erst beginnt das Werk von Weihnachten: die Verlorenen finden, die Zerbrochenen heilen, den Hungernden zu essen geben, die Gefangenen freilassen, die Völker aufrichten, den Menschen Frieden bringen, in den Herzen musizieren!“ 

Feiern wir also noch fröhlich 3 Tage Weihnachten und seien wir dann konsequente Christen.
 

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