Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Rosenduftende Liebe weitergeben

Unsere deutsche Provinz trägt den Namen einer der Lieblingsheiligen in Ungarn und Deutschland: Elisabeth von Thüringen. Also haben wir am Abend vor dem Fest viele schöne Rosen gebacken, um sie am Festtag den Schwestern im Mutterhaus zum Geschenk zu machen. Diese schöne Legende zeigt ein eigentlich hartes Geschehen. Elisabeth, die Landgräfin auf der Wartburg war Witwe geworden und hatte drei kleine Kinder. Ihr heißgeliebter Gatte war auf dem Weg zum Kreuzzug ums Leben gekommen. Er hatte früher relativ schnell verstanden, dass seine Frau nicht anders konnte, als den Armen und Bedürftigen von ihrem Reichtum abzugeben und hat sie teilweise gewähren lassen und sie teilweise sogar aktiv unterstützt.

Nun war sie allein mit einem landgräflichen Hof, der sie nie verstanden hat und mit einem Schwager, der sie lieber heute als morgen loswerden will. Wie immer läuft sie zu Fuß von der Burg herunter in die Stadt Eisenach, unterm Mantel einen Korb voll Brot. Und da lauert ihr Schwager ihr auf und fragt scheinheilig nach, was sie denn unterm Mantel habe. „Rosen“ ist ihre Antwort. Und er schlägt den Mantel zurück und sieht einen Korb voller wunderbarer roter Rosen.

Mir erzählt diese schöne Legende für heute davon, dass es sehr oft mehr als kompliziert ist, die Dinge zu tun, die dran sind: sich um Flüchtlinge kümmern, die Obdachlosen vor dem Winter ausrüsten und versorgen, sich um die Mütter und Kinder zu kümmern, die niemanden haben, bei den Tafeln und Warenkörben genügend Lebensmittel zu besorgen, damit arme Menschen über die Runden kommen. Manchmal ist dann ein wunderbares Lächeln eine Rose, die mir geschenkt wird und noch häufiger empfinden auch die vielen Helfenden, dass ihre Hilfe mehr ist als Brot zum Überleben, sondern rosenduftende Liebe, die denen zu Gute kommt, die oft einsam und allein in Sorgen leben müssen.

Rosenduftende Liebe weitergeben ist eine gute Idee für diese neue Woche, der letzten Woche vor dem Advent.
 

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