Heute möchte ich mit Ihnen ein weiteres Wort aus der Homepage der Benediktinerinnen in Varensell anschauen und bedenken.
Bleiben - stehen zu Gott und zu mir, entschieden und verbindlich leben, euer Ja sei ein Ja
Einen einmal eingeschlagenen Lebensweg, eine einmal gefasste Entscheidung nicht leichtfertig wieder aufzugeben, ist glaube ich schon Konsens unter vielen Menschen.
Bei unserer Gründerin heißt das zum Beispiel ganz konkret: "Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten". Hier heißt es aber noch anders: stehen zu Gott und zu mir. Also weder weglaufen vor Gott und seinen Herausforderungen an meine Art zu leben, noch weglaufen vor mir und allem, was ich an mir für unzulänglich halte, was mich an mir selber stört.
Bei jüngeren Leuten gibt es seit vielen Jahren den Trend, mit dem eigenen Körper und Erscheinungsbild nicht mehr zufrieden zu sein und ihn mit Schönheitsoperationen und unendlichen Sitzungen im Fitnessstudio zu stylen. Hier ist der Versuch, mich so zu verändern, dass ich mir und mehr noch, den anderen gefallen möchte.
Zu mir stehen bedeutet, mich zu akzeptieren und anzunehmen wie ich bin mit allen Stärken und Schwächen und trotzdem wachsam zu bleiben, für mich und mein Denken, Reden und Tun.
Und stehen zu Gott? Für mich bedeutet das, mich jeden Tag diesem unendlichen Gott zu stellen und seiner Liebe, seinem Wort und seinen Herausforderungen nicht auszuweichen. Nicht mit nie endender Arbeit, nicht mit Dauergeräuschkonsum und auch nicht mit immer neuer Action, scheinbar für IHN.
"Euer Ja sei ein Ja" ist der Aufruf zum Bleiben bei der einmal getroffenen Entscheidung und sich daraus ergebendem Lebensstil, im Reden, im Tun, im Sein und im Lassen. Es ist egal, in welcher Art ich lebe: ob verheiratet oder als Single lebend, ob als Ordensfrau oder Priester, ob als Chef oder Studierende: immer muss ich schauen, ob das, was ich tue und rede und arbeite und bin, zu meiner Grundentscheidung passt, damit mein Ja ein Ja bleibt und ich verbindlich und entschieden lebe.