Valerie Fritsch spricht über ihren Roman 'Zitronen'

'Ich habe mit Mördern Kaffee getrunken'

'Ich bin der Kirche über ihre Ästhetik verbunden', sagt Valerie Fritsch im 'DOMRADIO.DE' Interview. Es sei ein sehr schöner Zaubertrick, dass man mit den 26 Buchstaben des Alphabets fast alles auf der Welt machen kann, sagt sie. In dem neuen Roman der österreichischen Autorin gibt es häufig Metaphern aus der katholischen Lebenswelt. Die Arche Noah taucht auf, der Heilige Antonius, Weihrauchfässer und eine Kapelle in einer Garage. In 'Zitronen' erzählt Fritsch vom Leben des August Drach, der von seinem Vater geprügelt und von seiner Mutter auf perfide Art missbraucht wird. Unentrinnbar scheint sein Leben zum Scheitern verurteilt, es gibt nur wenige Lichtblicke. Der Roman schildert bedrückende Gewalterfahrungen. Für die Recherche habe sie drei Jahre lang mit Mördern Kaffee getrunken, erzählt Fritsch, bei vielen Mördern habe sie keine Reue erfahren, das mache ratlos und traurig, sagt sie. 

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