Die Fastenzeit hat begonnen, sie soll eine Zeit der Einkehr sein. Wobei dieses Einkehren vielerlei Gesichter haben kann. Von ausführlichen Exerzitientagen im Kloster bis hin zu dem schlichten Akt und kleinen Moment, wenn man die Schwelle einer Kirchentür überschreitet und das Innere auf sich einwirken lässt. Was ist das Besondere eines Kirchenraumes? Warum bauen die Menschen seit je her heilige Stätten? Was will überhaupt die sakrale Architektur? domradio-Reisen tritt über Kirchenschwellen und fragt nach den Grundideen des Kirchbaus. Dabei zeigen Beispiele wie die gotische Kathedrale in Chartres oder die kleine Dorfkirche in Duben, wie groß der Vielfalt an Stilen ist, in denen Kirchen über all die Jahrhunderte errichtet wurden. Und trotzdem gibt es über alle Stile hinweg diese ganz eigene Ausstrahlung, die nur Kirchen haben. Eine Kirche ist, so sagt Odilo Lechner, ein Raum, der den Menschen aus aller Zweckhaftigkeit befreit, zu sich selber kommen lässt und über sich hinausweist. Professor Jörg Splett, Religionsphilosoph und Anthropologe, erklärt in domradio-Reisen, dass am Anfang der Religionsgeschichte eine Erfahrung mit dem Heiligen stand, bevor die Menschen dann heilige Orte errichteten. Als Beispiel nennt er die Geschichte von Jakob und dessen Traum von der Himmelsleiter. Jakob habe dieser Traum so getroffen, dass er am Ort des Traumes zwei Steine übereinanderlegt und Öl darüber goss. Anlass der Sendung ist auch die Wiedereröffnung des St.-Paulus-Dom in Münster an diesem Wochenende.
Was will sakrale Architektur? - Faszination Kirchenraum
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