Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Zusammenhalten gegen die Angst!

Heute ist Rosenmontag, der Tag, an dem der Straßenkarneval im Rheinland auf seinem Höhepunkt tobt und Millionen von Menschen in den Hochburgen lachen, tanzen, feiern und die Hoffnung auf die Zeit nach Corona einläuten – wollten. Corona ist im Moment nicht die Gefahr. Putin ist die Gefahr und der Krieg, den er angezettelt hat, in dem er die Ukraine überfallen ließ.

Schon 1991 ist der Zug abgesagt worden, wegen des drohenden und dann auch beginnenden zweiten Golfkrieges. Und für heute wieder. Wegen des ganz schrecklich realen Ukrainekrieges. Stattdessen gibt es seit Tagen in ganz Deutschland und in vielen Städten und Ländern Europas Friedensdemonstrationen und Friedensgebete in unzähligen Kirchen und allen Religionsgemeinschaften. Es geschieht etwas, was in der größten Not geschieht: zusammenstehen, zusammengehen, zusammen helfen und zusammen beten. Sich vor Gott verbünden, tragende und tröstende Gemeinschaft erleben, sich dessen zu vergewissern, der größer ist als alle scheinbaren Weltbeherrscher – und auch anbeten und ansingen gegen die eigene Angst und in Solidarität mit den Überfallenen.

Und dann doch etwas typisch Kölsches: Es wird eine Friedensdemonstration geben. Dabei sollen die Karnevalswagen auf verschiedenen Plätzen gezeigt werden - insbesondere jene, die den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die Situation in Osteuropa zum Thema haben.
„Die Persiflagen sind das Ausdrucksmittel der Karnevalisten, um auf Missstände hinzuweisen. Und der schrecklichste Missstand derzeit sind die Kampfhandlungen in der Ukraine. Da gilt es, Flagge für ein friedliches Miteinander zu zeigen. Die Kölner werden damit auch nach draußen ein deutliches Signal setzen und zeigen, dass sie nicht nur feiern können, sondern auch solidarisch mit Menschen in Not sind.“ Sagt der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval.

Und wie ich die Kölner kenne, wird es ein ernsthaft fröhliches Beides geben: Demonstration gegen den Krieg und Rosenmontagszug zum Zusammenhalten und gegen die Angst.

 

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