Ende Mai 1723 begann Johann Sebastian Bach seinen Dienst als Thomaskantor in Leipzig. Vor allem seine sonntäglichen Kantaten sind in der Zeit entstanden. Viele Uraufführungen jähren sich zum genau 300. Mal!
Sonntag für Sonntag eine neue Kantate. Gerade in seiner ersten Zeit als Thomaskantor komponierte Johann Sebastian Bach geistliche Musik wie am Fließband.
Viele dieser neuen Kantaten wurden im Jahr 1724, dem ersten ganzen Kalenderjahr Bachs in Leipzig, uraufgeführt. Eine Doppelausgabe von "Musica" an Allerheiligen und am 3. Oktober beschäftigt sich je ab 20 Uhr im Radioprogramm von DOMRADIO.DE mit diesen 300 Jahre alten Werken.
Gleich sechs dieser für den Sonntagsgottesdienst vorgesehenen Kantaten stehen auf dem Programm an Allerheiligen.
Beginnend mit "Aus tiefer Not schrei ich zu dir", geschriebene für den 21. Sonntag nach Trinitatis, am 29. Oktober 1724, also fast auf den Tag genau vor drei Jahrhunderten. Basierend auf Luthers gleichnamigem Bußlied, geht es auch um die Vergänglichkeit des Lebens auf Erden, ähnlich wie bei der Kantate "Ach wie flüchtig, ach wie nichtig".
Kantaten mit Chorälen als Basis
In wenigen Wochen beginnt mit der Adventszeit ein neues Kirchenjahr, auch für diese besondere Zeit im Jahr hat Bach bis heute unvergessene und vielfach aufgeführte Musik geschrieben. Die Kantate "Nun komm der Heiden Heiland" ist deshalb genauso zu hören wie die berühmte weihnachtliche Kantate "Sie werden aus Saba alle kommen".
Die Kantate "Schmücke dich, o liebe Seele" ist in ihrer Anlage etwas ungewöhnlich. Viele aufwändige Solopassagen sind in ihr zu finden, in der Forschung geht man daher davon aus, dass zur Uraufführung ein herausragender Flötensolist Bach zur Verfügung gestanden haben muss. Den Abschluss der Sendung bildet schließlich noch eine Kantate, die erneut einen bekannten Choral zum Thema hat. "Was Gott tut, das ist wohlgetan", die vor allem durch ihren konzertanten Beginn auffällt.