Demokratisch, sozial gerecht, modern – so stellt sich Alexander Dubcek, Erster Sekretär der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei, im Frühjahr 1968 die Zukunft des Landes vor. Doch in der Nacht vom 20. auf den 21. August 1968 rücken Truppen der Warschauer-Pakt-Staaten in die CSSR ein. Sie zerschlagen die Hoffnung auf einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz".
Am 20. August 1968, kurz vor 22 Uhr, landet eine sowjetische Militärmaschine in Prag. Kurze Zeit später rollen die ersten Panzer der Warschauer-Pakt-Staaten in die tschechoslowakische Hauptstadt und andere Städte der CSSR ein. Der zivile Widerstand der Bevölkerung ist enorm: Friedlich protestieren sie gegen die Invasion. Doch gegen die Überzahl der Soldaten können sie letztendlich nichts ausrichten: Mit aller Brutalität schlagen die Truppen den Prager Frühling nieder. Etwa 150 Menschen kommen ums Leben, hunderte weitere werden verletzt.
Der Begriff "Prager Frühling" wird heute für zwei sehr unterschiedliche Ereignisse verwendet. Er beschreibt zum einen die Phase der Reformbewegung in der Tschechoslowakei unter Alexander Dubček. Zum anderen ist der "Prager Frühling" als Synonym für die blutige Niederschlagung dieser Reformbewegung durch die Truppen der Warschauer-Pakt-Staaten in die Geschichtsbücher eingegangen. (bpb/Stand 21.08.2018)