73. Berlinale im Zeichen des Ukraine-Kriegs eröffnet

Absperrgitter vorm Berlinale-Palast / © Annette Riedl (dpa)
Absperrgitter vorm Berlinale-Palast / © Annette Riedl ( dpa )

Die 73. Berlinale ist am Donnerstagabend im Zeichen der Solidarität mit dem ukrainischen Volk und den Protestierenden im Iran gestartet. Das Leitungsduo der Internationalen Filmfestspiele Berlin, Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian, erklärte, dass das Festival den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine aufs Schärfste verurteile.

Der live per Video zugeschaltete ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mahnte, dass sich die Kultur in dieser Zeit nicht aus der Politik heraushalten könne. Sie müsse sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehe. Das Kino könne Menschen inspirieren, die dann die Welt verändern, so Selenskyj. Es sei wichtig, dass keine Filme mit russischer Unterstützung auf dem Festival vertreten seien.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) drückte ihre Solidarität mit dem ukrainischen Volk sowie den Frauen im Iran und in Afghanistan aus, aber auch mit den Opfern des Erdbebens in der Türkei und in Syrien. "Es ist eine dunkle Zeit, in der wir diese 73. Berlinale eröffnen", sagte Roth. Als Eröffnungsfilm stand nach der Gala die Weltpremiere der außer Konkurrenz laufenden US-Liebeskomödie "She Came to Me" von Rebecca Miller auf dem Programm. Das Festival dauert bis zum 26. Februar.

Im Wettbewerb der Berlinale konkurrieren dieses Mal 19 Filme um den Goldenen und die Silbernen Bären. Mit dabei sind auch fünf Filme deutscher Regisseurinnen und Regisseure. Neben Margarethe von Trotta mit "Ingeborg Bachmann - Reise in die Wüste" gehen die deutsch-französische Regisseurin Emily Atef mit "Irgendwann werden wir uns alles erzählen", Christoph Hochhäusler mit "Bis ans Ende der Nacht", Chrisitan Petzold mit "Roter Himmel" und Angela Schanelec mit "Music" an den Start.

Die Gewinner werden am 25. Februar ausgezeichnet. Die Internationale Jury wird in diesem Jahr von der US-amerikanischen Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin Kristen Stewart ("Twilight", "Panic Room", "Spencer") geleitet. Hauptpreis ist der Goldene Bär für den besten Film. Für sein Lebenswerk wird der US-amerikanische Regisseur, Produzent, Drehbuchautor und Oscar-Preisträger Steven Spielberg ("Schindlers Liste", "E.T.") mit einem Goldenen Ehrenbären und einer Hommage gewürdigt.

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den wichtigsten Filmfestivals der Welt. Traditionell sind auch die Kirchen in Berlin vertreten. Sie vergeben über ihre Ökumenische Jury Preise für Filme, die für spirituelle, menschliche und soziale Werte sensibilisieren. (KNA/16.02.2023)