Acht französische Kardinäle

Symbolbild: Kardinäle / © Paul Haring (KNA)
Symbolbild: Kardinäle / © Paul Haring ( KNA )

Papst Franziskus fördert in der öffentlichen Wahrnehmung nicht gerade die traditionsreiche Kirche im sogenannten Westen. Seine Gesten und Aufmerksamkeit gelten vielfach den Regionen der sogenannten Peripherie der Weltkirche wie in Ozeanien oder der Mongolei - oder den wachsenden Kirchen in Asien, Lateinamerika oder Afrika. 

Das gilt auch bei den Kardinalsernennungen. Frankreich steht mit acht Purpurträgern - darunter vier wahrscheinliche Papstwähler - noch besser da als die Deutschen (sechs/drei).

Von den großen Bistümern Frankreichs wird derzeit nur ein einziges, Marseille, von einem Kardinal geleitet: Jean-Marc Aveline (65). Weiter nicht dabei sind: der Pariser Erzbischof Laurent Ulrich (73) - obwohl sein Vorvorgänger, Kardinal Andre Vingt-Trois (81), inzwischen das Wahlalter überschritten hat; der Erzbischof der alten Krönungsstadt Reims und Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Eric de Moulins-Beaufort (62); der Erzbischof von Bordeaux, Jean-Paul James (72). Sein Vorgänger, der in Ungnade gefallene Kardinal Jean-Pierre Ricard, scheidet dieser Tage (25. September) auch offiziell aus dem Wählerkreis aus.

Ein besonderer Fall ist das Erzbistum Lyon, traditionell Sitz des "Primas von Gallien": Kardinal Philippe Barbarin (73), lebt seit 2020 nach einem langjährigen Vertuschungsprozess zurückgezogen auf dem Land. Er wird bei einem Konklave sicher nicht mehr von seinem Wahlrecht Gebrauch machen. 

Sein Nachfolger als Primas in Lyon, Erzbischof Olivier de Germay (64), wurde dennoch bislang nicht für den Kardinalshut berücksichtigt; dafür zuletzt sein Nachfolger im kirchlich wenig bedeutenden Bistum Ajaccio/Korsika, der französisch-spanische Ordensmann Francois-Xavier Bustillo (55).

Die übrigen drei Franzosen im Kardinalsrang - davon zwei Wähler - haben ihre Karrieren im Dienst des Vatikans gemacht: der Leiter des höchsten Gerichts der römischen Kurie, Dominique Mamberti (72), der frühere Leiter des Päpstlichen Kulturrates Paul Poupard (94) und - erst kurz dabei - der derzeitige Papstbotschafter in den USA, Christophe Pierre (78).