Der AfD-Politiker Robert Sesselmann will als künftiger Landrat des Thüringer Landkreises Sonneberg auch mit dem politischen Gegner sprechen. Man sollte ideologische Betrachtungen außen vor lassen, sagte Sesselmann am Sonntag bei der AfD-Wahlparty in Sonneberg. Er wolle mit allen Fraktionen reden. "Wir müssen auch auf den politischen Gegner zugehen", sagte er und betonte, dass es ihm um Sachthemen wie die Konsolidierung des Haushaltes oder die Sanierung von Schulen gehe.
Sesselmann kündigte an, sein Landtagsmandat niederzulegen. "Ich habe nur eine begrenzte Arbeitszeit", sagte er.
Die AfD sieht Sesselmann "auf dem Weg zur Volkspartei". Mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg sagte er: "Wir können nächstes Jahr, 2024, Geschichte schreiben." Der Thüringer AfD-Landesverband, in dem Sesselmann Mitglied ist, wird vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft und beobachtet.
Sesselmann setzte sich bei einer Stichwahl gegen seinen Kontrahenten von der CDU, Jürgen Köpper, durch und wurde zum ersten AfD-Landrat Deutschlands gewählt. In einer kleinen Ansprache zur Wahlparty kritisierte er Medien als "Systemmedien", die ihm einen ideologischen Wahlkampf eingebrockt hätten. (dpa, 25.6.23)