Eine Apostolische Konstitution ist ein Gesetzeserlass des Papstes, mit dem konkrete Teile des Kirchenrechts geregelt werden. Sie betrifft häufig eine bestimmte Region oder einen bestimmten Personenkreis. Die Festlegungen einer Konstitution sind verbindlich, aber vom Papst veränderbar. Dennoch ist eine Konstitution eine der wichtigsten Formen päpstlicher Erlasse.
In jüngerer Zeit gab es unter anderem die Konstitution "Universi Dominici Gregis" (1996) über Sedisvakanz und Papstwahl, "Ex Corde Ecclesiae" (1990) über katholische Universitäten, "Fidei Depositum" (1992) über den Katechismus der katholischen Kirche oder "Pascite Gregem Dei" zur jüngsten Strafrechtsreform (2021). Am Wochenende veröffentlichte Papst Franziskus mit der Konstitution "Praedicate evangelium" seine lang erwartete Kurienreform.
Das Format der Apostolische Konstitutionen geht zurück auf eine gleichnamige, im 4. Jahrhundert entstandene Kirchenordnung, ein Gesamtwerk aus acht einheitlich redigierten Büchern über kirchliche Ämter, Gemeindeleben und Gottesdienst. Da diese Schriften Einblicke in das Leben der frühen Kirche bieten, hatten sie auch Einfluss auf die Liturgiereform im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965). (KNA / 19.03.2022)