Arbeiterwohlfahrt

Arbeiterwohlfahrt / © Holger Hollemann (dpa)
Arbeiterwohlfahrt / © Holger Hollemann ( dpa )

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege und unterhält tausende soziale Einrichtungen in Deutschland. Der Verband wurde am 13. Dezember 1919 von der Frauenrechtlerin und SPD-Politikerin Marie Juchacz (1879-1956) gegründet - ursprünglich als Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt in der SPD, um die sozialen Anliegen der Arbeiterschaft in der Wohlfahrt durchzusetzen. Anfangs galt es bei der AWO vor allem Geschädigte des Ersten Weltkrieges zu unterstützen, indem beispielsweise Selbsthilfe- und Beratungsstellen eingerichtet wurden. Später widmete sich der Verband vor allem sozial schlechter gestellten Menschen.

Unter dem nationalsozialistischen Regime aufgelöst und verboten, wurde die AWO 1946 in Hannover als parteipolitisch und konfessionell unabhängige Hilfsorganisation neu gegründet. Heute unterhält der Verband nach eigenen Angaben über 18.000 soziale Einrichtungen und Dienste, darunter Heime, Tagesstätten, Beratungsstellen, ambulante Pflegedienste und Werkstätten. Außerdem ist die AWO Trägerin von über 2.100 Heimen für ältere Menschen, Menschen mit Behinderung, Kranke, Ausländer, Kinder und Jugendliche sowie Frauen und betreibt über 3.500 Selbsthilfe-, Helfer- und andere Gruppen bürgerschaftlichen Engagements.

Der Wohlfahrtsverband gliedert sich bundesweit in 30 Bezirks- und Landesverbände, 411 Kreisverbände und knapp 3.500 Ortsvereine. Der in Berlin sitzende Bundesverband ist die Zusammenfassung aller Landes- und Bezirksverbände. Insgesamt zählt die AWO nach eigenen Angaben rund 317.000 Mitglieder. Außerdem ist sie mit mehr als 230.000 hauptamtlichen Mitarbeitern einer der großen Arbeitgeber in Deutschland. (kna)