Ausblick auf 2025 am Kölner Dom

Blick auf den Kölner Dom / © Elen Marlen (shutterstock)

Die Verantwortlichen des Kölner Doms stellen sich auf geringere Zuschüsse aus der Kirchensteuer für die Kathedrale ein. In einem ersten Schritt habe das Domkapitel Maßnahmen eingeleitet, um mit 400.000 Euro weniger auszukommen, erläuterte Dompropst Guido Assmann vor Journalisten. So seien im Sommer vergangenen Jahres die Eintritte für Turmbesteigung und Schatzkammer um einen Euro erhöht worden. In den Morgenstunden gebe es keinen Zugang mehr zur Kathedrale über das Hauptportal, sondern nur über einen Seiteneingang. Dies ermögliche einen kostengünstigeren Einsatz des Sicherheitspersonals.

Ausgangspunkt der Überlegungen ist laut Assmann, dass das Erzbistum Köln aufgrund sinkender Kirchensteuereinnahmen den Haushalt bis 2030 um 100 Millionen Euro absenken will. Rechnerisch müssten bis dahin alle Zuschussempfänger der Erzdiözese 15,8 Prozent weniger bekommen.

Für den Dom, der derzeit rund 4,5 Millionen Euro aus der Kirchensteuer bekomme, bedeute das rund 750.000 Euro weniger. Das Erzbistum will aber nicht mit der Rasenmäher-Methode sparen, sondern arbeitet derzeit an einer Schwerpunktsetzung bei den Ausgaben.

Ein Eintritt für den Dom wird nach Worten von Domdechant Robert Kleine aber auch weiterhin ausgeschlossen. Allerdings solle an den beiden Zugängen zum Chorumgang, wo sich die Hauptsehenswürdigkeiten der gotischen Kathedrale mit dem Dreikönigenschrein befinden, um Spenden gebeten werden. Dort könnten die täglich 20.000 bis 30.000 Besucher Geld in auffällige Plexiglas-Spendenboxen einwerfen. Ein solcher Behälter werde auch im Eingangsbereich der Kathedrale aufgestellt. Daneben gibt es drei digitale Opferstöcke. Sie würden besonders von ausländischen Besuchern genutzt, hieß es.

Neuer Kirchenführer erklärt erstmals Kölner Dom in Leichter Sprache

Für Menschen mit eingeschränkter Sprach- oder Lesefähigkeit ist erstmals ein Führer des Kölner Doms in Leichter Sprache erschienen. Von der 52-seitigen Broschüre könnten auch Senioren, Jugendliche oder Menschen mit geringen Deutschkenntnissen profitieren, hieß es bei der Vorstellung. Informiert werde über die Bedeutung, Geschichte und Architektur der Kathedrale sowie über die wichtigsten Kunstwerke. Konzeption und Texte stammten von der Förderschullehrerin Hannah Schlüter und ihrem Vater Harald Schlüter, dem stellvertretenden Leiter des Domforums.

Für den Führer "Der Kölner Dom in Leichter Sprache" seien kurze Sätze und einfache Wörter verwendet worden, so die Autoren. Zudem seien Fotos mit einer klaren Bildsprache ausgewählt und das Layout übersichtlich gehalten worden. Eine Prüfgruppe aus einer Lebenshilfe-Werkstatt habe den Domführer getestet.

Um die Kathedrale allen Menschen barrierefrei zu erschließen, wurde bereits im vergangenen Jahr ein Tastmodell des Domes aus Bronze in der Nähe des Hauptportals aufgestellt. Dieses wird laut Dombaumeister Peter Füssenich sehr gut angenommen - und zwar nicht nur von sehbehinderten Menschen. Viele Gruppen verschafften sich mithilfe des Modells einen Überblick über den Dom und könnten aus der Vogelperspektive die filigrane Architektur des Bauwerks sehen.

Der Kölner Dom ist eine der bedeutendsten Kirchen der Welt und die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Deutschland. Jährlich besichtigen ihn sechs Millionen Menschen, pro Tag 20.000 bis 30.000 Personen. Der Grundstein wurde 1248 gelegt. Vollendet wurde der Bau 1880. (kna/21.01.2025)