Nach dem Wahlsieg Recep Tayyip Erdogan gab es in NRW am Sonntagabend in mehreren Städten Sympathiebekundungen für den türkischen Präsidenten. In Gelsenkirchen kamen in der Spitze über 1.000 Menschen zusammen, wie die Polizei am Montag mitteilte. Wiederholt sei Pyrotechnik gezündet worden. Gegen einen 34-jährigen Mann erging demnach eine Anzeige. Die Polizei sperrte zur Sicherheit den Bereich zwischen Bismarck- und Hohenzollernstraße sowie Trinenkamp für mehrere Stunden.
In Dortmund kam es zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen Beamten und Erdogan-Anhängern. Ein Teilnehmer eines Autokorsos habe einen Polizisten angegriffen, der ihn mit einem Schlagstock abgewehrt habe, teilte die Polizei mit. Der Mannen sei in Polizeigewahrsam genommen worden und erhalte nun eine Strafanzeige. Außerdem wurden unter anderem in 82 Fällen Platzverweise erteilt und illegale Pyrotechnik sichergestellt, wie es hieß. Der Polizeieinsatz war in Dortmund am Montagmorgen um 2 Uhr beendet.
In Hamm und Ahlen nahmen nach Polizeiangaben bis 300 beziehungsweise bis 250 Menschen an Auto-Korsos teil. Die Rundfahrten durch die Innenstädte verliefen demnach friedlich, führten aber auch dort zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Im Hamm sperrte die Polizei nach eigenen Angaben kurzzeitig Straßenabschnitte und Kreuzungsbereiche, um Unfälle mit Unbeteiligten zu verhindern.
Knapp eine halbe Million Türkinnen und Türken leben nach Angaben des Landesstatistikamtes im bevölkerungsreichsten Bundesland. Ende 2022 waren es in NRW 485.535 türkische Staatsangehörige. In Köln (52.260), Duisburg (32.825), dem Kreis Recklinghausen (24.780), Dortmund (22.170) und Gelsenkirchen (19.450) wohnten demnach landesweit die meisten Personen mit türkischem Pass. (epd/29.05.2023)