Der ostasiatische Staat Bangladesch ist seit seiner Unabhängigkeit 1971 eine Parlamentarische Republik und Demokratie. Die Ungleichheit unter den rund 165 Millionen Bangladeschern ist sehr groß; viele leben in Armut. Wirtschaftliche, soziale und politische Benachteiligung erfahren vor allem Minderheiten aufgrund ihrer ethnischen, religiösen oder sexuellen Identität. Die patriarchale Gesellschaftsstruktur führt dazu, dass Frauen und Mädchen häufiger von Armut und Gewalt betroffen sind als Männer. Weltweit hat Bangladesch die höchste Heiratsrate von Mädchen unter 15 Jahren.
Die geografischen und klimatischen Bedingungen machen das Land anfällig für die Folgen des Klimawandels. Der größte Teil Bangladeschs liegt nur wenige Meter über dem Meeresspiegel, weshalb jedes Jahr etwa ein Drittel der Landesfläche überschwemmt wird. Die Ressourcenknappheit sowie Migrationsbewegungen nehmen dadurch zu. Durch die Bevölkerungsdichte stehen Land, Wasser und Wald ohnehin nur begrenzt zur Verfügung.
Die Menschen in den besonders betroffenen Gebieten sehen sich oft gezwungen, ihre Dörfer zu verlassen und in Städte zu ziehen. Damit hat Bangladesch eine der höchsten Urbanisierungsraten Asiens.
Nach der Teilung von Britisch Indien 1947 in einen hinduistischen und einen muslimischen Teil kam das mehrheitlich muslimische Bengalen unter dem Namen "Ostpakistan" zu Pakistan. 1970/71 begingen die Machthaber in Pakistans Hauptstadt Islamabad im Kampf gegen die Separatistenbewegung in Ostpakistan einen Völkermord an den bengalischen Eliten, Unterstützern der Unabhängigkeitsbewegung sowie religiösen Minderheiten. Mehr als eine Million Menschen flohen nach Indien.
1971 griff Indien in den Krieg ein und führte eine Entscheidung zugunsten der Separatisten herbei. Ostpakistan erlangte unter dem Namen Bangladesch auch völkerrechtlich die Unabhängigkeit. Bangladesch ist ein überwiegend muslimisches Land. Weniger als ein Prozent der rund 165 Millionen Einwohner sind Katholiken. 2017 besuchte Papst Franziskus als dritter Papst Bangladesch.