Die Weihe eines Bischofs geschieht im Auftrag des Papstes. Deshalb steht am Anfang der Messe das Verlesen der entsprechenden päpstlichen Urkunde, in der Regel durch den jeweiligen Papstbotschafter, den Apostolischen Nuntius. Nach Lesungen, dem Evangelium und der Predigt erfolgt die eigentliche Weihe. Anders als bei der Diakonen- und Priesterweihe braucht es dazu seit dem vierten Jahrhundert drei Bischöfe. Bei der Weihe von Heiner Wilmer am Samstag in Hildesheim sind dies als Hauptkonsekrator der Hamburger Erzbischof Stefan Heße als Metropolit der Kirchenprovinz, zu der Hildesheim gehört, sowie als Konkonsekratoren Osnabrücks Weihbischof Johannes Wübbe und Wilmers emeritierter Vorgänger Norbert Trelle.
Nach der Anrufung des Heiligen Geistes werden dem Kandidaten neun Fragen nach seiner Bereitschaft gestellt, verschiedene Verpflichtungen einzugehen, etwa nach der Einheit mit dem Papst und den Bischöfen der Kirche sowie in der Einheit mit den Priestern und Diakonen dem Volk Gottes zu dienen. Es folgt die Anrufung der Heiligen, die sogenannte Litanei. Entscheidend ist dann die Handauflegung der drei Bischöfe. Beim Weihegebet wird dem Kandidaten das Evangeliar wie ein Dach über den Kopf gehalten, das ihm später überreicht wird, um deutlich zu machen, dass der Bischof der oberste Verkünder des Evangeliums ist. Sein Haupt wird gesalbt.
Bischofsring und Bischofsstab sind Insignien des neuen Bischofs, die ihm überreicht werden. Dazu gehört auch das Brustkreuz, das sogenannte Pectorale, als Amtszeichen. Das Aufsetzen der Mitra gehört zum Ritus.
Von der Bischofsweihe unterschieden werden muss die Inbesitznahme des jeweiligen Bistums durch den Ortsbischof. Dies geschieht, indem sich Heiner Wilmer wort- und kommentarlos auf den Bischofsstuhl, die sogenannte Kathedra, setzt. Damit hat dann die Diözese Hildesheim einen residierenden Bischof. (kna, 30.08.2018)