Das Bistum Gent wurde am 12. Mai 1559 durch die Bulle "Super Universas" von Papst Paul IV. gegründet. Vor 1559 war das heutige Bistum Teil von drei Bistümern: Das Gebiet östlich der Schelde gehörte zum Bistum Cambrai, das westlich der Schelde zum Bistum Tournai, Assenede und Boekhoute bei Utrecht.
Das Bistum war bei seiner Gründung im Jahr 1559 nicht so groß wie das heutige Bistum Gent. Im Osten bildete die Schelde die Grenze zum Erzbistum Mechelen, obwohl einige Orte am rechten Ufer (Dendermonde, Wetteren, Lebbeke usw.) dennoch zu Gent eingemeindet wurden. Eeklo und die umliegenden Gemeinden gehörten zur Diözese Brügge. Infolge des Konkordats von 1801 wurden die Bistümer Ypern und Brügge abgeschafft und die Départements Leie (Westflandern) und Schelde (Ostflandern) bildeten zusammen das neue Bistum Gent.

Mit einer Bulle vom 24. Mai 1834 stellte Papst Gregor XVI. die Diözese Brügge mit der Provinz Westflandern als Territorium wieder her. Bischofskirche ist die St.-Bavo-Kathedrale (Sint-Baafskathedraal) in Gent, die auch etliche Kunstschätze wie dne berühmten Genter Altar von Jan van Eyck birgt.
Gegenwärtig erstreckt sich das Bistum Gent über eine Fläche von 3.026 km² mit mittlerweile mehr als 1,5 Einwohnern. Es verfügt über 368 Pfarreien und 472 anerkannte Unterpfarreien. Am 31. Dezember 2020 gab es in der Diözese Gent 271 Diözesanpriester, 12 Ordensleute im Dienst der Diözese, 91 ständige Diakone, 28 Pfarrhelfer und 46 Seelsorger.
Bischof des Bistums Gent ist seit 27. November 2019 Abt Lode Van Hecke von der Zisterzienserabtei Notre-Dame d'Orval. Zum ersten Mal ist in Belgien ein Trappistenmönch Bischof.
Lode Van Hecke wurde am 16. März 1950 als zweites von fünf Kindern in Roeselare geboren. Während seines Wehrdienstes lernt Van Hecke die Trappistenabtei Orval kennen und trat nach seinem Aufbaustudium der Philosophie im Jahr 1976 dort ein. 1983 legte er die ewigen Gelübde ab und wurde 1995 zum Priester geweiht. 1988 erwarb er ein Lizenziat in Theologie an der KU Leuven.
In Orval erfüllte Lode Van Hecke nacheinander Aufgaben als Novizenmeister, Subprior, Brauereidirektor, Prior, Ökonom und Gastbruder. Zwischen 2002 und 2004 war er Sekretär des Generalabtes des Zisterzienserordens, zu dem die Trappisten gehören, in Rom. Am 25. Januar 2007 wählten ihn die Mönche von Orval zu ihrem Abt, dem 63. seit 1132. Die Segnung des Abtes fand am 2. Juni 2007 statt.
Am 27. November 2019 ernannte Papst Franziskus Abt Lode Van Hecke zum 31. Bischof von Gent. Am 23. Februar 2020 wurde er in der St.-Bavo-Kathedrale zum Bischof geweiht. Sein bischöfliches Motto lautet: "In der Freude des Geistes." ((Quelle: Jahrbuch der Diözese Gent, 2021)